Meine nächsten Termine

  • 02.04.2024: BK-Talk mit Wolfgang Ischinger
  • 08.04.2024: RC Suhl, Unter der Glückshaube
  • 11.04.2024: Unter der Glückshaube Lesung beim RC Heidelberg
  • 11.04.2024: RC Heidelberg Unter der Glückshaube
  • 11.04.2024: RC Eisenberg Clubleben im Stresstest (angefragt)

Kampfbereitschaft, wie? 100 Milliarden sollen sich auszahlen

11 Mrz
11. März 2022

269/März 2022
Guten Tag, die Bundeswehr ist auf dem besten Wege, besser sollte man sagen: auf dem schlechtesten Wege, dass Parkinsonsche Gesetz zu verifizieren. Der englische Bürokratieforscher hat am Beispiel der englischen Kriegsmarine gezeigt, die im Laufe der Entwicklung die Flotte immer kleiner und die sie verwaltende Bürokratie immer größer wurde, dass man ausrechnen kann, wann es nur noch die Verwaltung gibt. Und er hat prognostiziert, dass die Verwaltung weiter auf Hochtouren laufen kann, dazu braucht sie keine Schiffe. Eine SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Verteidigungsausschuss, den Namen habe ich vergessen, aber er tut auch nichts zur Sache, hat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk zur Frage der Qualität des Beschaffungsamtes der Bundeswehr gesagt, dieses Amt sei unterbesetzt. Darauf die verblüffte Bemerkung der Journalistin: mit 10.000 Beschäftigten?
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Leserbrief zu „Was man nicht kaufen kann“ von Reinhard Müller, FAZ vom 2.3.2022

Sehr geehrte Damen und Herren
Abschreckung funktioniert nur, wenn sie für das Gegenüber glaubwürdig ist. Die Glaubwürdigkeit setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: der Ausrüstung und der Einsatzbereitschaft. Nachdem die Politik jahrelang die Bundeswehr kaputt gespart hatte, ist hier nun Abhilfe in Sicht. Einsatzbereitschaft braucht gesellschaftlichen Rückhalt. Und daran mangelt es. Wie Reinhard Müller zu Recht feststellt, gibt es ein „grundsätzliches Fremdeln allem Militärischen gegenüber“. Mit Wolfgang Schneiderhan, dem früheren Generalinspekteur der Bundeswehr, ist festzuhalten, dass zum Soldatensein das Kämpfen gehört, das es darauf ankommt, das eigene Leben zu riskieren und natürlich auch zu töten. Was selbstverständlich klingt, ist in der Politik, in den Medien und in der Gesellschaft insgesamt alles andere als selbstverständlich. Die Einführung eines allgemeinen einjährigen Bürgerdienstes, der die Wahl zur Bundeswehr einschließt, könnte vielleicht ein Weg sein, das Fremdeln etwas abzubauen. Diese Diskussion ist jetzt angelaufen und sollte vertieft werden, bevor Bedenkenträger diese längst überfällige Entscheidung wiederum verhindern. Bei der Frage, wie man mit der Tradition des deutschen Soldatentums umgeht, hat die Bundeswehr nach ihrem Traditionserlass von 2018 den weitest möglichen Abstand zur eigenen Geschichte eingenommen, wenn es dort heißt, dass die Bundeswehr keine Tradition von Personen, Truppenverbänden und militärischen Institutionen der deutschen (Militär-) Geschichte pflegen will, „die nach heutigem Verständnis verbrecherisch, rassistisch oder menschenverachtend gehandelt haben.“ „Nach heutigem Verständnis“, ist damit überhaupt noch Raum für Anschluss statt Distanz? Will die politische und die militärische Führung auf jedwedes Vorbild verzichten, wie sie es bei der Umbenennung von Kasernen unter Beweis gestellt hat? Die mehr als peinliche Nicht -Würdigung der Soldaten, die in Afghanistan Dienst getan haben, auch jener, die sterben mussten oder verwundet wurden, zeigt, wie viel Umdenken notwendig ist. Der erste Schritt zur Besserung besteht darin, dass die verantwortlichen Politiker umdenken und dies auch öffentlich deutlich machen. Da muss man halt mal einige Hasstiraden in den (vor allem sozialen) Medien durchzustehen bereit sein.
Mit freundlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Nachbarschaftshilfe: Auf dem langen Weg zur sorgenden Gemeinschaft? Lernfeld: Zivilgesellschaftliche Gemeinwohlproduktion

03 Mrz
3. März 2022

Beitrag 268/März 2022
Guten Tag,
Wesentlich Autoren der Universität Mainz haben Ende letzten Jahres einen Sammelband zum Thema „Lernfeld bürgerschaftliches Engagement“ herausgegeben und die Texte geliefert. Die Subzeile heißt „Zwischen erwachsenenpädagogischem Anspruch und gesellschaftlicher Realität“. Die Herausgeber sind Beate Hörr, Leiterin des Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg – Universität Mainz (ZWW), Sebastian Lerch, Professor für Erwachsenenbildung und Bildung an der Universität und dessen Mitarbeiterin Kim Deutsch. Erschienen ist das Buch bei Beltz Juventa, Weinheim, Basel 2021

Ich habe mich, um einen Beitrag gebeten, mit Loring Sittler, dem langjährigen Verantwortlichen beim Generali Zukunftsfonds, der sich in dieser Zeit den Themen Alter und Engagement widmete, zusammengetan. Das Resultat ist hier in der Abgabefassung zu lesen. Wer sich für die Fußnoten interessiert, sei auf das Buch verwiesen. Auch wurde unser Beitrag für die Druckfassung gegendert. Unser Beitrag beschäftigt sich, wie der Titel der Überschrift, der auch der Titel des Beitrags ist, verdeutlicht, mit der Nachbarschaftshilfe und enthält die Beschreibung eines sehr erfolgreichen Beispiels, nämlich der Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e. V.
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
P. S. Ich habe mich entschlossen, den Text jetzt hier einzusetzen und mich aller Kommentare zum schrecklichen Geschehen in der Ukraine zu enthalten. Ich denke, da kommentieren andere schon genug. Das bedeutet aber nicht, dass Nicht-Kommentierung gleichzusetzen wäre mit Nicht-Hilfe. Die Aufforderungen dazu sind nicht mehr zu zählen. Wir konzentrieren uns auf ein Projekt, dessen Erfolgsaussichten wir außerordentlich hoch einschätzen: Freunde helfen! Konvoi.https://www.freundehelfenkonvoi.de/ Ich empfehle die Homepage

Der Beitrag:
Führende Sozialwissenschaftler haben bis in die Jahrtausendwende einen unaufhaltsamen Abstieg ehrenamtlichen Engagements prophezeit . Die Argumentation klang plausibel: Mit der Säkularisierung wachse das Bedürfnis nach Selbstbestimmung. Damit kümmere man sich mehr um sich selbst und weniger um den Nächsten. Die Bereitschaft, sich für etwas einzusetzen und gar zu binden, nehme ab.
Gott sei Dank haben sich die Unkenrufe als weitgehend falsch erwiesen. Beispiel Hospiz-bewegung : Gerade weil die sogenannte Apparatemedizin so große medizinische Fortschritte ermöglichte, gerade weil das Spezialistentum immer mehr ausfächerte, wuchs der Wunsch nach menschlicher Zuwendung. Generell und besonders für die Phase des Sterbens. Bürger fanden sich, die bereit waren, diese menschliche Versorgungslücke der Medizin mit ihrem ganz persönlichen Beitrag schließen zu helfen. Die klassische Medizin schwenkte ein und baut nun, immer noch ungenügend, Schmerzbehandlung und Palliativ-medizin aus.
Es gibt eben kein vollständiges Verschwinden uneigennütziger Hilfsbereitschaft. Aber was noch wichtiger ist: Mehr Säkularisierung gleich weniger Engagement – diese Formel stimmt nur insoweit, als religiös und kirchlich Verbundene durch besondere Engagementbereit-schaft nach Umfang, Verantwortungsgrad und Dauer hervorstechen . Gleichzeitig verbreitet sich die Erkenntnis, dass Gemeininteresse und Eigeninteresse sich nicht ausschließen und das dies so auch völlig in Ordnung ist. Uneigennützigkeit ist keine Voraussetzung zu freiwilligem, unbezahltem Helfen.
Neue Herausforderungen
Aber nun geht es um neue Herausforderungen.
– Erstens nimmt die Zahl älterer Menschen zu, Stichwort demographischer Wandel.
– Zweitens nimmt der Wunsch zu, dort zu leben und zu sterben, wo ich hingehöre, also daheim, um an einen Buchtitel von Klaus Dörner zu erinnern.
– Und drittens sendet der Staat Signale, dass er sich mit Blick auf die demographische Entwicklung außerstande sieht, die Versorgung seiner Bürger in der bisherigen Weise fortzuschreiben.
Aus diesen drei Entwicklungen folgen Herausforderungen und Chancen. Bürger müssen selbst- und mitverantwortlicher handeln. Sie können Aufgaben besser erfüllen als der Staat direkt. Allerdings soll sich der Staat nicht völlig herausziehen, sondern den Bürger und seine selbstverwalteten Institutionen unterstützen. Man besinnt sich wieder auf Subsidiarität, Dezentralismus und Engagement. Die zusammenführende Vision heißt „Sorgende Gemeinschaft“. Read more →

Die Ambivalenz des 9. November verstehen und nutzen

08 Feb
8. Februar 2022

Vieregge_ Der 9. November– Tag der Ambivalenz _ Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement

267/Februar 2022

Guten Tag,
es mag verwundern, wenn man jetzt darüber nachdenkt, ob die Zivilgesellschaft dem 9. November nicht mehr Gewicht geben sollte. Aber Änderungen brauchen Zeit. Eine Änderung im Handeln hat einen mehrstufigen Vorlauf.

Hürde Nummer 1: Gelingt es, den Vorschlag in den Aufmerksamkeitskorridor zu bugsieren? Diese Hürde ist schon mal sehr hoch, denn jeder von uns praktiziert täglich die Abwehr von kommunikativen Avancen.

Hürde Nummer 2 genommen, bedeutet: Die Argumentation überzeugt.

Hürde Nummer 3: Die Argumentation behauptet sich im Wettbewerb mit vielen anderen Aufforderungen und Impulsen.

Hürde Nummer 4: Die Auffassung wächst, dass der Empfänger(m,w) den Impuls aufnehmen und in eine Handlungs-Konsequenz überführen will.

Hürde Nummer 5: Die Absicht wird zum konkreten Plan.

Hürde Nummer 6: Mitkombattanten lassen sich überzeugen.

Hürde Nummer 7: Die notwendigen Ressourcen sind vorhanden.

Kein Zweifel, dies ist nur ein Ausschnitt aus der langen Strecke zwischen einem aufgenommenen Impuls – lasst uns den 9. November als deutschen Tag der Ambivalenz ernster nehmen, lasst uns den 9. November nutzen als eine Werbung für Demokratie mit all ihren Unzulänglichkeiten– und Umsetzung.

Anbei die Argumentation. Sie ist erschienen im BBE Newsletter Nummer 2/2022
mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

An Relevanz gewinnen, aber wie? : Beispiel Rotary

19 Jan
19. Januar 2022

Rotary Magazin Artikel_ Standpunkt – Mehr Aufmerksamkeit schafft Relevanz

266/2022
Guten Tag,
im aktuellen Rotary Magazin 1/22 ist ein „Standpunkt“ von mir erschienen, dessen Grundaussagen auch für andere NGOs gelten.

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Carpe Diem im Paradiesgärtlein

06 Jan
6. Januar 2022

Guten Tag,
Carpe Diem steht auf einem Stein an der Treppe zur Klosterpforte von Maria Laach. „Pflücke den Tag“(Horaz), mach was aus deinem Leben. Bei Wikipedia wird die Meinung vertreten, carpe diem habe „im jenseitsorientierten Christentum im Grunde keinen Platz“. Dagegen lässt sich trefflich argumentieren. Warum sollen Dies- und Jenseits-Orientierung im Widerspruch stehen?
Mit oder ohne Gottgläubigkeit: in der Zeile des Horaz, die zum geflügelten Wort wurde, schwingt doch auch die Aufforderung mit, im Einklang mit der Natur zu handeln.So erschließt sich Sinn, den Stein in Maria Laach in ein als Paradiesgärtlein bezeinetes Stück Erde zu setzen.
Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen für 2022
Henning v. Vieregge

265/2022

Zuwendung, Freude, Mut und Aufbruch

23 Dez
23. Dezember 2021

264/2021
Guten Tag,

Gerade jetzt, wenn die Neigung zunehmen könnte, die Flügel hängen zu lassen, ist Zuwendung wichtig (nicht nur der Hund soll etwas davon haben). Wie kann man Freude schenken? Heute hatte man sich in einem Rotary Club zu einem online Weihnachtstreffen verabredet und die Aufgabe war, dass jede(r) eine schöne Geschichte aus dem ablaufenden Jahr erzählen sollte. Ist das nicht eine großartige Idee, sich Freude zu schenken? Zuwendung und Freude bringen Mut in die Selbstwirksamkeit. Aufbruch ist die Folge. Das gilt für dich, für mich und für Institutionen, ja ganze Gesellschaften. Oder?
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
P.S. Anbei ein Text zu Techniken des Aufbruchs, hier adressiert an Kirchengemeinden
P.S.2 und ich füge einen Text an, Glücksmomente 2021.entstanden bei einer online Weihnachtsfeier eines Wiesbadener Rotaryclubs (RC Wiesbaden Kochbrunnen), an der sich jeder beteiligen konnte. Aber nur mit positiven Geschichten aus 2021.was für eine schöne Idee!.


Weihnachts-Protokoll der Zufriedenheit

© Copyright - Henning von Vieregge