An Relevanz gewinnen, aber wie? : Beispiel Rotary

19 Jan
19. Januar 2022

Rotary Magazin Artikel_ Standpunkt – Mehr Aufmerksamkeit schafft Relevanz

266/2022
Guten Tag,
im aktuellen Rotary Magazin 1/22 ist ein „Standpunkt“ von mir erschienen, dessen Grundaussagen auch für andere NGOs gelten.

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Carpe Diem im Paradiesgärtlein

06 Jan
6. Januar 2022

Guten Tag,
Carpe Diem steht auf einem Stein an der Treppe zur Klosterpforte von Maria Laach. „Pflücke den Tag“(Horaz), mach was aus deinem Leben. Bei Wikipedia wird die Meinung vertreten, carpe diem habe „im jenseitsorientierten Christentum im Grunde keinen Platz“. Dagegen lässt sich trefflich argumentieren. Warum sollen Dies- und Jenseits-Orientierung im Widerspruch stehen?
Mit oder ohne Gottgläubigkeit: in der Zeile des Horaz, die zum geflügelten Wort wurde, schwingt doch auch die Aufforderung mit, im Einklang mit der Natur zu handeln.So erschließt sich Sinn, den Stein in Maria Laach in ein als Paradiesgärtlein bezeinetes Stück Erde zu setzen.
Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen für 2022
Henning v. Vieregge

265/2022

Zuwendung, Freude, Mut und Aufbruch

23 Dez
23. Dezember 2021

264/2021
Guten Tag,

Gerade jetzt, wenn die Neigung zunehmen könnte, die Flügel hängen zu lassen, ist Zuwendung wichtig (nicht nur der Hund soll etwas davon haben). Wie kann man Freude schenken? Heute hatte man sich in einem Rotary Club zu einem online Weihnachtstreffen verabredet und die Aufgabe war, dass jede(r) eine schöne Geschichte aus dem ablaufenden Jahr erzählen sollte. Ist das nicht eine großartige Idee, sich Freude zu schenken? Zuwendung und Freude bringen Mut in die Selbstwirksamkeit. Aufbruch ist die Folge. Das gilt für dich, für mich und für Institutionen, ja ganze Gesellschaften. Oder?
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
P.S. Anbei ein Text zu Techniken des Aufbruchs, hier adressiert an Kirchengemeinden
P.S.2 und ich füge einen Text an, Glücksmomente 2021.entstanden bei einer online Weihnachtsfeier eines Wiesbadener Rotaryclubs (RC Wiesbaden Kochbrunnen), an der sich jeder beteiligen konnte. Aber nur mit positiven Geschichten aus 2021.was für eine schöne Idee!.


Weihnachts-Protokoll der Zufriedenheit

Den Kompass für Wichtiges nicht durch Wunschdenken ersetzen, Frank Meik zur Rolle der Sozialen Medien

02 Dez
2. Dezember 2021

263/November 2021
Guten Tag, als ich in jungen Jahren nach einem dreimonatigem Aufenthalt in Chile einen Text zur Lage dort schrieb und ihn in Erwartung auf ein positives Echo dem Publizisten Boris Goldenberg bei einem Praktikum in der Deutschen Welle vorlegte, meinte dieser in freundlichem Ton, ich möge „doch erst einmal einige dicke Bücher lesen.“ Ein unvergesslicher Ratschlag! Wäre er heute angesichts des Siegeszugs der sozialen Medien noch angebrachter? Mein rotarischer Freund aus der Governorcrew, Frank Meik, hat sich in einem Essay unter dem Titel „Den Kompass für Wichtiges nicht durch Wunschdenken ersetzen“ grundsätzliche Gedanken gemacht, darunter auch zur Rolle der Sozialen Medien, die ich nachfolgend dokumentiere.
Weihnachten ist ein Bücherfest.
Mit herzlichen vorweihnachtlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Wie kommt es, dass wir den Kompass für die Realität zu verlieren scheinen? Vielleicht hat es sehr viel mit den sogenannten Sozialen Medien zu tun. Dort wird die eigene Meinung immer
wieder durch das System bestärkt. Die Social Media spiegeln uns vor, dass wir das, wonach
sich der Mensch sehnt, nämlich Austausch und Information, Kommunikation und Miteinander
dort erhalten. Das ist ein Trugschluss. Es ist ein Unterschied, ob ich im Biergarten oder auf
dem Marktplatz anderen Menschen begegne, sie erlebe und erfahre, mit ihnen spreche und
ihnen zuhöre oder ob ich What’s-App-Nachrichten, Instagram & Co konsumiere. Das haben
auch jetzt alle gespürt, als durch die Pandemie bedingt der soziale Kontakt stark
eingeschränkt wurde. Der zweidimensionale Bildschirm und die virtuelle Vermittlung von
Inhalten sind mit dem direkten sozialen Kontakt nicht vergleichbar
. Wir Menschen brauchen
die direkte Begegnung, den Austausch und das Miteinander. Warum arbeiten wir nicht
intensiver daran, unsere Sozialbeziehungen zu stärken, den Menschen in unserer Heimat
offen und vorurteilsfrei zu begegnen und den öffentlichen Diskurs zu suchen?
Eine weitere Aufgabe ist es, die Wertungsfähigkeit, die ältere Generationen durch die
Auseinandersetzung mit Grundsatzpositionen gewonnen haben, auch jüngeren Menschen zu
vermitteln. Den meisten fällt es heute schon schwer, zwischen Information und Meinung zu
unterscheiden. Da sich fast die Hälfte der Bevölkerung im Wesentlichen digital und über Social
Media informiert, können sich die meisten kein fundiertes und reflektiertes Urteil bilden.

Es ist aber wichtig und notwendig, um auch die verführerischen Parolen von Populisten zu
erkennen, hinter die schönen Behauptungen zu schauen und sie zu hinterfragen und ihnen
nicht zu verfallen. Jeder kann für sich überlegen, was für seine Ziele im Leben wichtig ist, was
für ihn ein menschliches und sinnerfülltes Leben und Zusammenleben ausmacht, was er
möchte und wie er sein Leben gestaltet. So groß ist die individuelle Freiheit, die man in
unserem Land genießt.
Umso wichtiger ist es, die Voraussetzungen dafür auch zu erhalten und für die wichtigen
Eckpfeiler für Wohlstand und Freiheit einzutreten. Wir müssen uns verändern und bewegen
und aus der Bequemlichkeitsecke herauskommen. Es gilt vieles anzupacken, von der
umfassenden Digitalisierung und der Änderung vieler Gewohnheiten bis zu Hochtechnologien,
die wir brauchen, um in unserer schwierigen Situation mit wenigen Rohstoffen im Land auch
künftig bestehen zu können. Wir brauchen Exzellenz. Wir brauchen Menschen, die Dinge
vorantreiben. Wir brauchen Solidarität, damit wir die mitnehmen, denen es nicht so gut geht
oder die Dinge nicht schaffen können. Es ist wichtig, wieder dem Kompass für Wichtiges zu
folgen.
Jeder von uns kann einen Beitrag dazu leisten, dass wir gerne in diesem Land leben
mit möglichst viel Freiheit und Sicherheit.

Leben mit Corona: die Sicht eines Dienstleisters

24 Nov
24. November 2021

Brief 262/November 2021
Guten Tag, manchmal erreichen einen Briefe, die Zeitzeichen sind. Der angefügte ist so einer. Der Absender „Bodystreet“ bietet ems-Training an, „effektivem Muskelaufbau mit elektromagnagnetischer Stimulation“. ich stelle den Text nicht ein, um eine Diskussion um dieses Training auszulösen, sondern weil der Absender seine ems-Kunden über die neuen Coronaregeln informiert. Und dabei erfährt man, wie angefeindet Dienstleister werden, wenn sie sich an staatliche Vorgaben halten. Aber lesen Sie selbst:
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Hey Henning,

Heute melden wir uns bei dir, da neue Coronabeschränkungen für Mainz & Wiesbaden beschlossen und veröffentlicht wurden. Hierbei handelt es sich vor allem um neue Beschränkungen für ungeimpfte Personen (Personen ohne vollständigen Coronaschutzimpfung).

Ab morgen, Mittwoch, den 24.11.2021 ist ein Training in Mainz nur noch für vollständig geimpfte oder genesene Personen möglich (2G-Regel).In Wiesbaden gilt diese Regelung ab Donnerstag, den 25.11.2021.

Wir respektieren die Meinung jedes Kunden zum Thema „Coronaimpfung“ und zu den staatlich auferlegten Maßnahmen, jedoch gibt es für diese auferlegten Maßnahmen keine Ausnahmeregelungen mehr.

Da wir als Trainer in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Diskussionen ausgesetzt waren und tatsächlich auch schon, wegen der uns staatlich auferlegten Maßnahmen, beschimpft und bedroht wurden, möchten wir mit dieser Mitteilung ebenso zukünftigen Diskussionen vorbeugen.

Diese staatlich auferlegte Maßnahme ist KEINE Änderung der Geschäftsgrundlage, da wir an der Maßnahme kein Recht zum Mitwirken hatten und wir uns die Einführung der Maßnahme auch nicht aussuchen konnten.
Genau aus diesem Grund ergibt sich hieraus auch KEIN Sonderkündigungsrecht der Mitgliedschaft in deinem Studio. Die Mitgliedschaft läuft ohne Pausierung weiter.Da wir natürlich wissen, dass diese Beschränkung doch sehr kurzfristig kommt und vielleicht den einen oder anderen sehr überrascht, kommen wir hier aus Kulanz gerne entgegen.
…..
Leider haben in den letzten Wochen und Monaten doch immer wieder vereinzelte Personen versucht uns mit gefälschten Dokumenten oder Scheinattesten auszutricksen oder haben uns mit negativen Rezenssionen in den einschlägigen Onlineplatformen gedroht, um die Vertragsgrundlage zu stören oder den staatlich auferlegten Coronamaßnahmen zu entgehen. Aus diesem Grund mussten wir hier die Kontrollen und Maßnahmen nun zusätzlich verschärfen und verfolgen nun jedes dieser, doch sehr fragwürdigen und moralisch verwerflichen Vorgehensweisen, mit rechtlichen Schritten.

Wir hoffen als Team sehr, dass wir durch diese klare Kommunikation nach außen, etlichen Diskussionen und fragwürdigen Aktionen vorbeugen und unsere volle Energie in deine Trainingsbetreuung stecken können.

Denn das ist doch das, was wir alle gemeinsam haben: Wir wollen Trainingsziele erreichen und dadurch mehr Leistungsfähigkeit, Glück und Freude im Alltag haben. Wir freuen uns schon sehr auf dein nächstes Training.Wenn du weitere Fragen hast, komm gerne direkt auf uns zu.

Liebe Grüße
Dein Team der BODY STREET | Mainz Gonsenheim

Bloss keine Ausschreibung einer kommunalen Spitzenposition . Ein Musterfall aus Mainz

05 Nov
5. November 2021

Guten Tag,
der nachfolgende Leserbrief, den ich für die Mainzer Zeitung geschrieben habe, ist für Nicht -Mainzer erklärungsbedürftig. Diejenigen, die den hier geschilderte Vorgang in der Politik lesen, sollten nachprüfen, wie es in ihrer Kommune steht.
In diesem Fall geht es um die Nachfolge des langjährigen Verantwortlichen in der Stadt für den Tourismus. Es gibt ja kaum eine Stadt, die sich nicht um Kongresse und Touristen bemüht. Mainz war darin in den letzten Jahren recht erfolgreich. August Moderer, der nach vielfachen internationalen Aufgaben in der Hotelbranche vor Jahren für Mainz gewonnen werden konnte, hat sich große Verdienste erworben. Das wird von niemandem bestritten. Nun ging es um die Nachfolge. Die Lokalzeitung deckte auf, dass die Nachfolge ohne Ausschreibung geregelt werden sollte. Ein bisheriger Pressesprecher der Stadt, der für die SPD steht, und eine Kandidatin der Grünen, auch keine Fachfrau, sollten nicht etwa gegeneinander antreten, sondern zu zweit führen. Alle, die mit Tourismus zu tun hatten, protestierten. Vergeblich. Die Kandidaten sind mittlerweile als Geschäftsführer installiert.
Wenn es stimmt, dass es eine Festlegung gab, die Nachfolge Moderers müsse ausgeschrieben werden, und diese Festlegung von den Grünen in den letzten Koalitionsverhandlungen aufgehoben wurde, dann würde dieser Vorgang den Übergang von einer leistungsorientierten Ausrichtung zu einer Vetternwirtschaft markieren.
Offenbar ist der öffentliche Sektor immer in der Gefahr, dort, wo kein zurechenbarer Wettbewerb besteht, Positionen nicht nach bester Qualifikation, sondern nach bestmöglicher Gefolgschaft zu besetzen. Ergebnis: Eigenständiges Handeln wird als Störfall betrachtet. Der Einzelne hat, wenn er/sie so ein Typus ist, davon den Vorteil, der Schaden für die Allgemeinheit ist nicht zurechenbar. Verfall von Erreichtem passiert zwar schneller als Aufbau, aber doch nicht von heute auf morgen. Aber das Ergebnis ist dennoch in jedem Einzelfall prognostizierbar: Der Abstand zwischen dem Leistungsvermögen staatlicher Institutionen und dem von Wirtschaftsunternehmen wird immer größer. Und Abgaben und Steuern sind höher als notwendig und steigen weiter.
Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge
Brief 261/2021

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