USA: Ein Sieben Punkte Fazit
286/Dezember 2o22
Guten Tag,
wir waren knapp drei Wochen in Georgia und Anrainerstaaten, haben uns in Atlanta, Catanooga, Gatlinburg, Asheville, Charleson, Savannah, Macon umgesehen. Hier ein 7 Punkte Fazit
Mit vorweihnachtlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
1 Die Frage der Gerechtigkeit zwischen Schwarz und Weiß hat das Zentrum der Politik erreicht. Die Ursprünge der Ungerechtigkeit, die Sklaverei, interessiert nicht mehr nur Schwarze So gut diese Entwicklung ist, so hat sie zwei Extrem Seiten: zum einen, die geballte Faust markiert den Unterschied zur Predigt der Gewaltlosigkeit von Martin Luther King, die Zuspitzung, wie sie sich insbesondere an den amerikanischen Hochschulen verdeutlicht. Stichwort: Cancel Culture. Zum anderen weckt die Bewegung hoher Ängste bei Weißen. Ergebnis: der Trumpismus, der Trump überdauern wird.
2 Die Wirtschaftskrise mag zwar weltweit sein, wird aber jeweils national erlebt und fördert die Kritik an der Demokratie.
3 Es wird gelobt. Allenthalben. Das ist ein probates Mittel gegen Angst und Pessimismus, so lange das Lob nicht routiniert und hohl erscheint,
4 Das Vaterland, die Fahne, der Stolz, wozu auch der Dank an Veteranen und die Heraushebung von Opfern für das Vaterland gehört.
5 Weiter auf der Positivseite steht das breite zivile Engagement der Amerikaner, so wie wir es beispielhaft am Flughafen Washington erlebt haben, oder auch die Pflege von Straßenabschnitten durch Rotary, Lions oder Unternehmen sowie die deftigen Strafen für Müll aus Autos.
6 In den Südstaaten wird die Erinnerung an den Bürgerkrieg durch zahllose Inschriften, Denkmäler und Verweise wachgehalten. Nicht im Sinne eines Schamgefühls (analog Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg), sondern im Sinne einer ungerechten Niederlage (analog Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg). Allerdings ist die Erinnerung auch eine Mahnung, die Einheit des Landes nicht noch einmal in Frage zu stellen.
7 Und als kritische Bemerkung: wenn große Teile der Bevölkerung so verfetten, was mag da noch an Resilienz zur Verfügung stehen, wenn die Zeiten wirklich schlechter werden?