Karriere in Verbänden beginnen? Oder in der FDP anfangen? Sich in der Kirche engagieren? Und was ist mit der Aktion Gemeinsinn? Und wer oder was ist Sequa? Fünf Themen, die mich beschäftigen
Brief Nr. 52/2013 vom September/Oktober 2013 (zweimal erweitert)
Guten Tag,
der Auftrag lautete: „Schreiben Sie mal auf, was einen Geschäftsführer eines Verbandes auszeichnen sollte. Im aktuellen Verbändereport 06/2013 habe ich in meinem (fiktiven) Brief an Patentochter Caroline aufgeschrieben, was mir dazu einfiel. Der Text ist beigefügt. Mich würde auch hier ein Echo freuen. HGF Brief Verbändereport
Ein zweites Thema: Die fatale Lage der FDP löst viel Häme aus. Ich fand in Schwerin, also mitten im Soli-Osten, Brüderles Wahlaussage neben Bartsch von der Linken.
So ein Plakat heißt im Klartext bei der Zielgruppe: Es gibt nicht nur keinen Grund , FDP zu wählen. Es gibt sogar den massiven Wunsch, denen jeden Misserfolg an den Hals zu wünschen.
Ich tue das nicht. Wenn die FDP sich darauf besinnen würde, dass ihr der linke Flügel im Protest gegen Genschers Schwenk weg von der SPD abhanden gekommen ist und dies ein Verlust ist, den es nun wettzumachen gilt, wäre dies für mich ein Grund , wieder in die Partei einzutreten. Die FDP war die Partei der Bürgerinitiativen, das haben viele vergessen, auch sie.Marktwirtschaft und Bürgerengagement schließen sich nicht aus, im Gegenteil. Es gibt keine Partei, die sich für einen Demokratieumbau nach Schweizer Vorbild stark macht. nicht 1:1, aber im Prinzip. Es gibt 23 Millionen Bürger, die sich freiwillig und kostenlos für das Gemeinwohl einsetzen. Es gibt keine Partei, die sich für die Interessen dieser Bürger unbeirrt und advokatorisch einsetzt. Die FDP könnte diese Partei sein. Mit Kasperei und Klientelbedienung von Wirtschaftsgruppen ist der Wähler nicht zu gewinnen, wohl aber mit klarer Ausrichtung auf die Zivilgesellschaft im Dialog mit Staat und Wirtschaft auf Augenhöhe.
Thema 3: Am Beispiel der Kirche lässt sich fragen, ob Freiwilligen-Engagement die Institution verändert und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen.
In der evangelischen und katholischen Kirche und in den Wohlfahrtsorganisationen beider, Diakonie und Caritas, steht das Thema „Ehrenamt“ oben auf der Agenda. Gesucht werden in Zeiten von mehr Aufgaben und weniger hauptamtlichen Ressourcen mehr Bürger, die sich unter dem Dach von Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbänden engagieren. Wie realistisch sind solche Absichten? Und was sind die Folgen? Darum geht es in einer Vortrags-und Diskussionsreihe von sieben Veranstaltungen. Start ist Dienstag, 15. Oktober 17.30 Uhr im Gastprofessorenhaus der Universität. Mehr Infos unter zww.uni-mainz.de Stichwort „Werkstatt“ Anmeldung www.zww.uni-mainz.de oder T. 06131 3922 133
Referenten sind Andreas Klodt, Dekan ev. Kirche Mainz, (15.10), Birger Hartnuß, Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung Rheinland-Pfalz, (29. 10.) Anke Wiedekind, Pastorin Andreasgemeinde Niederhöchstadt, Antonia von Vieregge, Theologiestudentin (19.11), Lioba Breu-Wedel, Caritas (26.11.), Timo Becker, Leiter des Theaters der Generationen, Eschborn (10.12.), Bernhard Nacke , Engagementbeauftragter Rheinland-Pfalz (21.1.).
Die Veranstaltung findet als 5. Offene Werkstatt „Universität und Gesellschaft“, veranstaltet vom Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität statt. Es gibt keine Voraussetzungen zur Teilnahme. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Plätze sind begrenzt, deswegen wird um Anmeldung gebeten.
Thema 4: Aktion Gemeinsinn. Ich bin seit ca. einem Jahr einer der beiden Vorsitzenden dieser kleinen, aber überaus ehrenwerten und langlebigen Bürgerinitiative. Ihr Ziel: Gemeinsinn fördern mit den Mitteln der klassischen Kommunikation. Seit über 55 Jahren geschieht dies, nahezu 50 Kampagnen wurden festgelegt, pro bono durch Werbeagenturen entwickelt und pro bono in Zeitungen geschaltet. Mehr dazu unter www.aktiongemeinsinn.de, Hat diese Form der Kommunikation Zukunft? Man kann das bezweifeln. Wir suchen nach Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Gemeinsinn als Haltung ist Voraussetzung jeden gesellschaftsförderlichen Bürgerengagements und deswegen in Zeiten des demografischen Wandels, in der staatlichen Instanzen an die wohlfahrtsstaatlichen Leistungsgrenzen gekommen sind, wichtiger denn je. Lesen sie mehr
Thema 5: Wollen Sie wissen, warum was die Organisation Sequa macht? Sie sollten es wissen,wenn Sie für Kammern oder Verbände tätig sind. Ich habe den Geschäftsführer für den Verbändereport interviewt.
Mit besten Grüßen
Henning von Vieregge