Meine nächsten Termine

  • 25.03.2024: Ukraine Taskforce online
  • 25.03.2024: Uni Ulm Seminar Senioren „Unter der Glückshaube“
  • 02.04.2024: BK-Talk mit Wolfgang Ischinger
  • 08.04.2024: RC Suhl, Unter der Glückshaube
  • 11.04.2024: Unter der Glückshaube Lesung beim RC Heidelberg

Mit Höcke in die öffentliche Diskussion gehen?

18 Mrz
18. März 2024

311/März 2024

Guten Tag,
der CDU-Vorsitzende in Thüringen, Mario Vogt, hat sich mit dem AfD Vorsitzendes des Landes,Björn Höcke,für den 11. April zu einem TV-Duell verabredet. Bei Welt-TV, kein ein öffentlich-rechtlicher Sender also. Die Resonanz zu diesem Vorhaben ist gewaltig. In den sozialen Medien , soweit ich das nachgelesen habe, ist das Echo überwiegend negativ. Kernargument „Mit einem Faschisten redet man nicht“.
Wer die gegenteiligen Argumente vorbringt, macht sich somit der Steigbügelhalterei verdächtig. Das schüchtert ein,die gegenteilige Position zu vertreten und das ist wohl auch die Absicht. Ernsthafte Sorge um die Demokratie und pure Wahltaktik sind dabei kaum zu trennen. Das zweithäufigste Argument lautet: „Der Voigt geht unter“.
Beide Argumente gehören überprüft.
Ich habe das getan. Am Ende bin ich mir, ehrlich gesagt, immer noch nicht sicher, was richtig ist.Aber wenn man nichts riskiert,hat man gleich verloren.Und was den CDU-Mann angeht, so ist es ihm gelungen, allein mit der Ankündigung gehörige Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Hier ist mein Text:

Nicht wenige Kommentatoren sind der Auffassung, das angekündigte TV Duell Mario Voigt (CDU) versus Björn Höcke (AfD), beide Thüringen, bedeute einen Punkt für Höcke. Wie das? Politiker der anderen Parteien reden doch schon seit Monaten, wenn nicht seit Jahren, davon, man müsse sich mit der AfD inhaltlich auseinandersetzen. Eine richtige Forderung, die Voigt aufgegriffen hat. Das Streitgespräch soll am Gedenktag der Befreiung des KZ Buchenwald stattfinden. Besser geht es doch nicht! Wenn es einer hoffentlich souveränen, unparteiischen Moderation gelänge, die Standpunkte beider Konkurrenten freizulegen, insbesondere beider Geschichtsverständnis, dann hätte man vielleicht mehr erreicht als mit der Ausgrenzungsstrategie, wie sie von Parteien und Medien bisher weitgehend praktiziert wurden.
Falsch ist es, einem AfD Vertreter vier oder fünf Gegner gegenüber zu setzen, die in einem Überbietungswettbewerb den politischen Konkurrenten als Feind bloß zu stellen versuchen. Denn bei einem solchen Format kann der Minderheitsvertreter den ernsthaften Diskurs vermeiden und sich als verfolgte Unschuld glaubwürdig präsentieren.
Das 1:1 Gespräch zu jeweils einem Thema (Migration, Russland, EU usw.) erscheint da bei weitem zielführender. Der Versuch ist es jedenfalls wert und könnte zur Nachahmung auch in den öffentlich-rechtlichen Medien ermuntern. Vielleicht lassen sich Protestwähler, die AfD wählen wollen, auf diesem Weg davon abbringen.Die personellen Paarungen sollten variieren. Rolf Mützenich versus Tino Chrupalla zum Russland/Ukraine Krieg könnte doch auch aufschlussreich sein.

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Triggerpunkte-bei Steffen Mau und mir

07 Mrz
7. März 2024

310/März 2024

Guten Tag,

In meinem Buch „Unter der Glückshaube – Wie ich erwachsen wurde“ habe ich mich ausführlich, fast quälend, mit meiner einige Jahre währenden Auseinandersetzung mit den Eltern beschäftigt. Das war zwischen meinem 15. Und 17. Lebensjahr.

Ich bin beim Schreiben zu einer mich überraschenden Beobachtung gekommen. Ich habe, leider im Nachhinein, beide Eltern sind schon gestorben, ich hätte es ihnen gerne gesagt, herausgefunden, dass die Unterschiede in politischen, kulturellen Fragen viel geringer waren, als wir es damals eingeschätzt haben. Allerdings gab es Triggerpunkte, mit deren Hilfe sich die Flamme des Streits, wenn sie denn zu erlöschen drohte, neu entfachen ließ. Nun lese ich, dass ich mit dieser Beobachtung auf der Höhe soziologischer Erkenntnis bin. Steffen Mau, Soziologe, hat ein Buch mit dem Titel Triggerpunkte geschrieben. In einem begleitenden Artikel heißt es: „Bei vielen Themen liegt die breite Mitte der Gesellschaft ziemlich nahe beisammen. – Mit Ausnahme ebenjener Triggerpunkte, die von Polarisierungsunternehmern, insbesondere der extremen Rechten, gezielt gereizt werden.“ Ich war, keineswegs extrem rechts, so ein Polarisierungsunternehmer, und meine Eltern, Read more →

Leitkultur ist wichtig und erklärungsbedürftig

22 Feb
22. Februar 2024

309 Februar 2024
Guten Tag
Zu Füßen der Frieden-Pagode in der Nähe von Galle in Sri Lanka steht ein Tempel. Der Mönch lädt die Fremden ein, einzutreten. Fotografieren ist verboten. Der Mönch bietet an, ein Friedensgebet zu sprechen. Die Fremden werden eingeladen, mitzuwirken. Eine Trommel schlägt ein wiederkehrendes Motiv zur Begleitung des kurzen Gebets in srilankesischer Sprache, das mantrartig wiederholt wird. Die Fremden, also wir,dürfen sich mit Schlaginstrumenten beteiligen und verlieren bald die Scheu. Sie sprechen das Gebet mit, schlagen im Takt dazu. Wenn der Mönch sich verbeugt, verbeugen sie sich auch. Nur ein Mann ist mit kurzen Hosen respektlos gekleidet. Keiner hat Schuhe an, wer kann, sitzt im Schneidersitz. Kurzum: die Fremden, also wir, passen sich den buddhistischen Regeln an . Sie tun es sogar offensichtlich gern. Sie hoffen, dass das gemeinsame Gebet zum Frieden in der Welt beiträgt. Die Fremden sind in der Fremde keine Fremdkörper, weil sie sich respektvoll anpassen.
Gäbe es in Sri Lanka eine Diskussion um Leitkultur, so wäre in diesem überwiegend buddhistischen Land das richtige Verhalten an und in den Heiligtümern Teil einer Leitkultur.

Als in Deutschland vor 23 Jahren Friedrich Merz den Begriff der Leitkultur einzuführen versuchte, konnten sich Regierung und ein Teil der Medien vor Spott kaum beruhigen. Offenbar gab es kaum etwas Lustigeres als Leitkultur. Jetzt ist die Diskussion wieder oben auf der Agenda. Warum? Weil ein Teil der Fremden sich gegenüber Inhalten und Formen, die den meisten Deutschen wichtig sind, abweisend bis aggressiv verhält.Damit ist die Bereitschaft in Deutschland gewachsen, sich ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen.Das ist begrüßenswert. Zu kurz gekommen ist dabei der Hinweis, dass Inhalte der Leitkultur erklärt werden müssen, ehe sie eingefordert werden können.

Was Leitkultur ausmacht, muss diskutiert werden. Es ist ein Mix aus Inhalten und Formen.

Zu den wichtigen Inhalten zählt das Verständnis von einem Staat, der bei aller Unzulänglichkeit seiner Verwaltung seinen Bürgern kein Feind ist. Wer hier zulande Asyl beantragt, kommt aus Ländern, in denen der Staat entweder gar nicht funktioniert oder für Willkür, Korruption und Unterdrückung seiner Bürger steht. Der Bürger erlebt ihn dort als Feind. Dieser Unterschied muss erklärt werden, bevor er eingefordert werden kann.

Zweites Beispiel: Deutscher Sonderfall Antisemitismus. Zumal, wenn die Migranten aus Ländern stammen, in denen sie frühzeitig den Hass auf Juden und Israel gepredigt bekommen.

Allein diese beiden Beispiele zeigen, dass leitkulturelle Inhalte breit diskutiert gehören, bevor sie den Migranten verdeutlicht werden als ein Erfordernis für ein gedeihliches Zusammenleben hierzulande.
Mit herzlichen Grüßen
Henning von Vieregge

Ukrainischen Deserteuren Bürgergeld entziehen

11 Jan
11. Januar 2024

308/2024
Guten Tag,
da nutzt aller Mut nichts. Die Ukraine gerät gegenüber Russland militärisch ins Hintertreffen. Erstens ist Russland an Menschen und Material überlegen, die Ukraine blutet aus. Zweitens liefert der Westen seine Unterstützung nicht verlässlich gemäß seiner Zusagen (Europa) bis möglicherweise demnächst gar nicht. (USA) Deutschland zögert weiter mit der Lieferung der Taurus – Marschflugkörper, die geeignet wären, den Nachschub der Russen empfindlich zu stören. Die deutschen Leopardenpanzer werden, wenn nach Einsatz beschädigt, auf ungemein umständliche Weise,nämlich in Litauen, repariert und sind nicht schnell genug wieder im Einsatz. Wesentlicher ist der Mangel an Soldaten. Die kämpfende Truppe ist erschöpft. Sie braucht Entsatz. Wie viele wehrfähige Männer haben das Land auf illegale Weise verlassen und beziehen in Deutschland Bürgergeld? Warum wird das hierzulande akzeptiert? Hier die Fakten und der Vorschlag zum politischen Handeln:

Unter dem Titel „Das Ukraine – Paradox“ hat die FAZ verdienstvollerweise darauf hingewiesen, dass seit 2022 rund 650.000 Männer im wehrpflichtigen Alter die Ukraine verlassen haben. Von diesen sind 223.000 in Deutschland registriert. Wie viele dieser Männer sind unrechtmäßig außer Landes? Diese Frage scheint bei der Vergabe des Bürgergeldes bisher kein Thema zu sein. Nimmt man dann noch den im internationalen Vergleich sehr geringen Vermittlungsgrad von ukrainischen Flüchtlingen in Arbeit (19 %) dazu, dann hat man zwei Fakten, die die Hilfsbereitschaft für die Ukraine in Deutschland untergraben. Wenn hier gegengesteuert wird, ist das nur gerecht und spart überdies dringend anderswo benötigte Staatsgelder.
Ich schlage vor
– Nur denjenigen Ukrainern, die sich aus Sicht ihres Staates rechtmäßig als Flüchtlinge in Deutschland befinden, wird zukünftig Bürgergeld gezahlt.
– Wer keine Genehmigung des ukrainischen Staates zum Verlassen des Landes vorzuweisen hat, sollte kein Bürgergeld erhalten.
– Bei denen, die eine Genehmigung vorweisen können, sollte in Zusammenarbeit mit den ukrainischen Behörden überprüft werden, ob die Genehmigung rechtens geschah oder mittels Korruption.
– Alle für die Ukrainer hierzulande verantwortlichen Institutionen sollten verpflichtet werden, die Arbeitsaufnahme zu erleichtern und zu fördern. Dazu gehört eine zeitliche Begrenzung des Bürgergeldbezugs. Arbeiten auch unterhalb der individuellen Qualifikation sollte selbstverständlich als zumutbar gelten.

All diese Maßnahmen würden die Einsicht unserer Bevölkerung in die Notwendigkeit einer weiterhin massiven Unterstützung der Ukraine, militärisch und zivil, sowie der Flüchtlinge in den Anrainerstaaten und hierzulande stärken. Und sie würden der Ukraine in ihrem gerechten Kampf gegen Russlands Zerstörungs- und Eroberungskrieg helfen.

Unter der Glückshaube – Wie ich erwachsen wurde

29 Dez
29. Dezember 2023

307/Dezember 2023
Guten Tag,
ich möchte, nachdem das Buch nun ausgeliefert ist, auf meinen autobiografischen Text unter der Überschrift „Unter der Glückshaube – Wie ich erwachsen wurde“aufmerksam machen. Das Buch hat 352 Seiten, kostet 19,90 € inklusive Versand und ist bei mir bestellbar. (henningvonvieregge@gmail.com) Zu einem späteren Zeitpunkt wird man es auch über Amazon beziehen können.

Ich beschreibe mein Leben bis zum Beginn des Studiums.
Wie kann man damit 350 Seiten füllen? Gab es irgendetwas Besonderes in meinem Leben?

Das Besondere ist, dass ich unter Rückgriff auf Tagebücher das, was ich damals erlebt und worüber ich nachgedacht habe, in den Kontext der Zeit eingebaut habe. Auch habe ich an meinen Wurzeln herumgegraben: die Großeltern, das Kriegstagebuch meines Vaters, wie die Eltern zusammen kamen.

Der naheliegenden Frage, was mich jetzt veranlasst hat, den Text zu schreiben (und eine Fortsetzung ist angekündigt) und warum ich damals geschrieben habe, mit 15 habe ich das Tagebuchschreiben begonnen, widme ich das Schlusskapitel. Es könnte Generationsgenossen, die gerne über ihr Leben berichten möchten, aber noch einen kleinen Schubs brauchen, helfen, aber auch Jüngere ermutigen, mit einem Tagebuch anzufangen.

Im Einstieg habe ich eine Idee aufgegriffen, die ich bei meinem ersten Buch meines Lebens in Phase drei (also nach dem altersbedingten Aussscheiden aus der Vollbeschäftigung) schon mal probiert hatte: die Rede zu meinem 100. Geburtstag zu schreiben. Auch wem dieser neu gefasste Text nicht hinreichend tiefsinnig ist, kann die Idee gleichwohl spannend finden und sich ans Werk machen.

Am meisten freue ich mich über Rückmeldungen, man habe sich beim Lesen unterbrochen und gefragt, wie war das eigentlich bei mir?

Dank an Hans-Werner Klein für Lektorat, Gestaltung und Satz sowie an meine Erstleser. Deren Rezensionen stelle ich auf dieser Homepage in den kommenden Tagen ein. Kurz-Rezensionen im anhängenden Flyer.

Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für 2024
Henning v. Vieregge

Flyer-Glückshaube (1)

„Reisemanagement“ Verband für Geschäftsreisende

06 Dez
6. Dezember 2023

306/Dezember 2023
Guten Tag
„Man sollte seinen Tag anders planen als zu sagen, ich muss meinen Berg abgear­beitet haben, bevor ich nach Hause gehe.“ Das sagt Hans-Ingo Biehl am Ende seines langen Berufslebens als Geschäftsführer. Es ist schon so: Wer altersbedingt ausscheidet, weiß zu diesem Zeitpunkt am meisten über seinen Verband und die spezielle Rolle des Hauptamtlichen darin. Eigentlich ist es der falsche Zeitpunkt, um zu gehen. Andererseits ist dies der Lauf der Dinge. Und es ist ein guter Moment für ein Gespräch. Zumal der Verband, den Hans-Ingo Biehl zwei Jahrzehnte geführt hat, auch innerhalb der Verbandswelt nicht jedem geläufig sein dürfte: Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR). Was die tun? Ich habe dazu für den VerbändeReport (5/23) den scheidenden Geschäftsführer gefragt. Ein lesenswerter Text
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Verbändereport: Die Institution, die Sie vertreten, heißt Verband Deutsches Reisemanagement, Sie sagen auch Deutschlands Geschäftsreiseverband, größtes Netzwerk für geschäftliche Mobilität. Gibt es noch andere?

Hans-Ingo Biehl: Nein, im Prinzip nicht! Wir sind der Einzige, aber der Name Verband Deutsches Reisemanagement impliziert nicht direkt das Thema, mit dem wir uns befassen, nämlich nur mit Geschäftsreisen. Wenn ich in meinem Freundeskreis davon berichte, dann fragt mich der ein oder andere: Seid ihr ein Reisebüro oder vertretet ihr die Reisebüros? Das ist beides nicht der Fall. Wir sind die Interessenvertretung der Nachfragerseite, also der deutschen Wirtschaftsunternehmen, deren Mitarbeiter Geschäftsreisen durchführen. Wir sorgen für Rahmenbedingungen, damit die Reise nach gewissen Richtlinien so stattfindet, wie sich das Unternehmen das vorstellt.

Richtlinien?

Es gibt sogenannte Reiserichtlinien in den Unternehmen. Den VDR gibt es schon seit 1974 – wir werden nächstes Jahr 50 Jahre alt. Er ist gegründet worden als Verband der Reisestellenleiter in Industrie und Handel. Das gibt schon einen kleinen Hinweis: Reisestelle hieß es früher, den Begriff verwendet man heute nicht mehr. Man spricht jetzt neudeutsch vom Travel Management oder sogar Mobilitätsmanagement. Mit dem Thema Mobilität allgemein befassen sich mehrere Verbände. Wir konzentrieren uns auf die geschäftliche Mobilität, also all das, was durch das Unternehmen bedingt zum Reisen der Mitarbeiter gehört.

Wo ist denn dieses Interesse vorher platziert gewesen?

Es war, wie so oft bei Verbänden und Vereinen: Die gründen sich, weil es eben noch kein Netzwerk oder keinen Austausch mit Gleichgesinnten gibt. Damals haben sich acht Reisestellenleiter, die sich kannten, zusammengetan. Sie sahen den absoluten Bedarf, sich auszutauschen über die Themen und Herausforderungen von Unternehmen, die ihre Mitarbeiter auf Reisen schicken. So ist der Verein gegründet worden.

Etwas später wurde die Mitgliedschaft auf Firmenmitgliedschaft umgestellt. Heute hat der Verband über 600 Mitglieder, ordentliche und außerordentliche. Was ist der Unterschied?

Der Verband basiert auf zwei Säulen: Ordentliche Mitglieder sind nachfragende Unternehmen der geschäftlichen Mobilität. Außerordentliche Mitglieder sind die Anbieter, also diejenigen, die im Bereich „Geschäftsreise“ zu Hause sind. Dazu zählen zum Beispiel Transportunternehmen wie Fluggesellschaften, Bahn, Hotelgesellschaften, Mietwagenfirmen, aber auch Dienstleister, die Read more →

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