Oberbürgermeister-Wahl in Mainz: Warum gibt es nur diese Kandidaten?

17 Jan
17. Januar 2023

290/2023
Guten Tag,
der Wikipedia – Eintrag über Mainz liest sich im Einstiegstext wie folgt:
Mainz sich (lateinisch Mogontiacum) ist die Landeshauptstadt des Landes Rheinland-Pfalz und mit 217.556 Einwohnern zugleich dessen größte Stadt. Mainz ist kreisfrei, eines der fünf rheinland-pfälzischen Oberzentren und Teil des Rhein-Main-Gebiets. Mit der angrenzenden hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden bildet sie ein länderübergreifendes Doppelzentrum mit rund 500.000 Einwohnern auf 301,67 Quadratkilometern. Im Verbund mit den jüdischen Gemeinden der oberrheinischen Städte Speyer und Worms wurden die Monumente dieser SchUM-Städte am 27. Juli 2021 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die zu römischer Zeit gegründete Stadt ist Sitz der Johannes Gutenberg-Universität, des römisch-katholischen Bistums Mainz sowie mehrerer Fernseh- und Rundfunkanstalten, wie des Südwestrundfunks (SWR) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Mainz ist eine Hochburg der rheinischen Fastnacht.
Mainz gilt zu Recht als eine liebenswerte Stadt. Und zudem unverhofft als eine Stadt mit Aufstiegschancen, zu verdanken Biontechs Erfolg weltweit, der die Stadt aus ihrem Schuldenverlies befreit. Kürzlich kam ihr der Oberbürgermeister abhanden und zwar ebenso unverhofft. Michael Ebling (SPD) nutzte den Rücktritt des bisherigen rheinland-pfälzischen Innenministers zum lange angepeilten politischen Aufstieg. Die Parteien in Mainz mussten also Kandidaten finden. Ich habe im Leserbrief in der lokalen AZ die These aufgestellt, dass die Nominierten allesamt nicht den Anforderungen entsprechen, die an diese Position zu stellen ist. Es gibt zwei Möglichkeiten der Erklärung. Entweder sind die Parteien nicht in der Lage, geeignete auch auswärtige Kandidaten zu finden oder sie sind nicht willens. Beides ist problematisch. Am Geld kann es eigentlich nicht liegen, denn alleine das Grundgehalt des Mainzer OB liegt bei 10.000 € monatlich. Oder sind immer weniger Persönlichkeiten bereit, sich einer solchen Aufgabe zu stellen? Sie verlangt Einsatz rund um die Uhr und große Nehmerqualitäten. Unfreundlicher Umgang, mangelnder Respekt vor Menschen in Verantwortung haben auch die lokale Ebene erreicht. Zu untersuchen wäre, ob die Kandidatensituation in Mainz ein Ausreisser ist oder Beispiel einer Entwicklung. Letzteres wäre sehr bedenklich.Für Mainz bleibt zu hoffen, dass der Gewinner der Wahl aus Potential Qualität entwickelt.
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

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