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Warum gibt es kein Service Learning an den Mainzer Hochschulen? Und wenn schon, dann bitte im Generationen-Tandem

09 Apr
9. April 2015

Blog 90/April 2015

 

Guten Tag

Einladung für Studierende in Mainz zu einer  Informationsveranstaltung:

Service Learning im Tandem – Ein Angebot für Studierende des 3. Lebensalters und Studierende der JGU und der FH Mainz

Mittwoch, 22. April 2016, 16-18 Uhr, Professorenhaus auf dem JGU-Universitätsgelände

Service Learning- was ist das denn? Und dann im Tandem  Ältere/Jüngere, wie soll das gehen? 

Wir stellen Ihnen das an vielen Hochschulen (u.a. Mannheim, Kassel, Oestrich-Winkel) erprobte Lernkonzept  „Service Learning“ vor und bieten vier konkrete Einstiegsmöglichkeiten im Raum Mainz. Sie können aber auch ihrerseits ein Projekt, in dem Sie bereits arbeiten, präsentieren und Mitstreiter/innen suchen und dadurch ins Gesamtprojekt integrieren. Die Teilnahme an der Auftaktveranstaltung ist kostenlos und verpflichtet Sie zu nichts.

Erläuterung Wir wollen Ihnen reizvolle Angebote präsentieren und gleichzeitig ein (kleines) universitäres Begleitprogramm und die Verbindung mit Älteren (Studierende im Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung ZWW)  im Projekt anbieten. Sie können aber auch ein Projekt, in dem Sie bereits arbeiten, vorstellen und Mitstreiter/innen suchen.

Erläutert wird das Konzept „Service Learning“.(SL) . Hier verlassen die Studierenden den Campus, um in einem begrenzten Umfang von 20 Std. bis 40 Stunden innerhalb eines Semesters sozial oder gesellschaftlich tätig zu werden. SL hilft, die Erfahrungen im Projekt hinsichtlich ihrer Bewertbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Zusammenhänge zu reflektieren.  Dabei spielt der Umgang mit Werten und Wertekonflikten und mit den eigenen kognitiven Grenzen eine wesentliche Rolle. Die selbstständige Akquise eines geeigneten Engagements ist Teil des Programms. Wir vermitteln jedoch gerne die Teilnehmer z.B. an einen der folgenden Services:

  • Unterstützung von „Rock your Life – Mainz“: Mentorenprogramme für Jugendliche
  • Hilfe für Obdachlose in Mainz und Wiesbaden: Ausgabe von Lebensmitteln und Kleidung
  • Hilfe für Asylsuchende mit akademischem Abschluss in Kooperation mit der Uni Mainz
  • Unterstützung des professionellen Auftritt der Behindertenwerkstätten Mainz

Lernziele des Seminars sind eine Steigerung der eigenen Selbstwirksamkeit, die Entdeckung von fremden Lebenswelten und ein bewussterer Umgang mit Werten und Wertekonflikten durch das Erfahrungslernen. Wir wollen in diesem Seminar untersuchen, was mit uns passiert, wenn wir uns stärker für ein gesellschaftliches Thema engagieren als bisher. Welche Konflikte treten dabei auf, welche Wandlungen finden statt und wie kann man strategisch damit umgehen?
Es soll der bundesweit in dieser Form erstmalige Versuch unternommen werden, jüngere und ältere Studierende in Teams zusammen zu führen und dabei die Besonderheiten eines solchen generationsübergreifenden Zusammenwirkens herauszuarbeiten.

Der genaue Ablauf wird in der Auftaktveranstaltung diskutiert und mit denen, die sich engagieren wollen, vereinbart. Die Teilnahme an der Startveranstaltung verpflichtet Sie zu nichts. Eine Anmeldung beim ZWW ist nicht notwendig, eine vorherige Kontaktaufnahme würde uns aber helfen.

Erfolgreiche Teilnahme wird mit einem Zertifikat über das gesellschaftliche Engagement des Studierenden bescheinigt.

Dr. Henning von Vieregge, ZWW, henningvonvieregge@gmail.com , T. 0172 7825430

Dr. Marcus Kreikebaum, European Business School EBS  Oestrich-Winkel,  marcus.kreikebaum@ebs.edu

 

Aus Mainz vergrault, in Trier geehrt: Neues von Rainer Schäfer, dem „Robin Hood des Abfalls“

08 Apr
8. April 2015

Blog 89/April 2015

Guten Tag,

Blog 89/April 2015

Neues von Rainer Schäfer fand sich  im Trierer Volksfreund unter der Überschrift „Die Sieger im Monat März 2015 (http://www.volksfreund.de/respekt/)

„Rund 700 Volksfreund-Leserinnen und -Leser haben ihre Stimmen abgegeben und entschieden: Rainer Schäfer und die Telefonseelsorge Trier haben die dritte Runde des TV-Ehrenamtspreises Respekt! gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

R Schäfer

Mit Rainer macht Müll sammeln mehr Spaß

(Osburg) Einen interessanten Helfer hatten die Osburger bei ihrem Dreck-weg-Tag. Rainer Schäfer, auch bekannt als „Abfall-Robin-Hood“, ist mit den vielen Teilnehmern durch den Ort gezogen. Neben dem Aufräumen an sich verfolgt Schäfer mit seinen Einsätzen das Ziel, Menschen eine Freude zu bereiten.

Rund 80 Teilnehmer haben sich in diesem Jahr wieder dem Osburger Straßenmüll angenommen. Prominenter Mithelfer 2015: der Abfall-Robin-Hood Rainer Schäfer (Mitte, mit orangefarbener Jacke und roter Mütze). TV-Foto: Anja Fait

Osburg. Es sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche, die sich einmal im Jahr zum Großreinemachen in Osburg zusammenfinden. Acht Kubikmeter Müll, darunter ein Fahrrad und Teile eines alten Motorrads haben die rund 80 Freiwilligen alleine in diesem Jahr innerhalb von ein paar Stunden zusammengetragen.

 

Osburger Müllsammeltag

Erste Aktion mit vielen Kindern

Anders als in den Vorjahren wurden die fleißigen Aufräumer am Freitag von einem echten „Müllsammel-Profi“, dem Kröver „Abfall-Robin-Hood“ Rainer Schäfer (45), unterstützt. Initiatorin Alexandra Barth (40) hatte ihn eingeladen, „um den Tag für alle Beteiligten interessanter zu gestalten“. Und das ist ihr auch gelungen.
Sowohl die Helfer, als auch Rainer Schäfer selbst waren mit Begeisterung dabei. „Ich will, dass wir Schilder im Wald aufstellen, wo draufsteht, dass die Leute ihren Müll mit nach Hause nehmen sollen“, meinte etwa der acht-jährige Benjamin nach der erfolgreichen Aktion. Und Sara (16), die jedes Jahr mit dabei ist, fiel auf, „dass die Kinder durch den Gast heute irgendwie motivierter waren als sonst“.
Für Rainer Schäfer war der Osburger Dreck-weg-Tag die erste Säuberungsaktion mit so vielen Kindern. „Das hat mir Spaß gemacht“, sagte er. Besonders gut fand der 45-Jährige, dass er hier schon den Kleinsten „dieses Bewusstsein für eine saubere Umwelt“ vermitteln konnte.
Zur Belohnung hatte Rainer Schäfer jedem Helfer zwei Edelsteine von seiner aktuellen Unrat-Sammel-Tour rund um Idar-Oberstein mitgebracht.
„Früher hab ich den Dreck weggemacht, weil er mich gestört hat und er einfach da nicht hingehört hat, wo ich ihn gefunden habe. Heute mache ich das hauptsächlich, um den Menschen eine Freude zu bereiten“, sagte er. (Trierer Volksfreund 22.3.2015)  http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trierland/aktuell/Heute-in-der-Zeitung-fuer-Trier-Land-Mit-Rainer-macht-Muell-sammeln-mehr-Spass;art8128,4166436

Zur Erinnerung: Als Schäfer in Mainz zu arbeiten begann, zunächst anonym, berichtete die Lokalzeitung und Leser wie Marie-Luise Pörtner schrieben: „Als ich die Säcke sah, dachte ich, ein Wunder sei geschehen und die Stadt kümmere sich um den überall in der Stadt herumliegenden Müll. Aber nein, alles wie gehabt, es wird herumgemäkelt, Mehrarbeit beklagt und die Aktion als illegal bezeichnet.“ (Rhein-Main-Presse, 13.9.2013) Frau Pörtner bezog sich auf die negative Reaktion der Stadtreinigung. Schäfer kam noch einige Male nach Mainz, jedes Mal viel positive Resonanz der Bürger. Das offizielle Mainz schwieg sich dazu aus, kein positiver Kommentar, kein Empfang wie an anderen Orten. Dann agierte der Stadtklüngel: Die Stadtreinigung lancierte über die Lokalpresse ein Jobangebot an Schäfer, dem standepede ein Kommentar in der Zeitung unter der Überschrift „Kein Happy End“ folgte (17.2.2014). Behauptet wurde, Schäfer habe „ein attraktives Jobangebot des Mainzer Entsorgungsbetriebs“ abgelehnt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Schäfer lediglich die Aufforderung erhalten, seine Bewerbungsunterlagen einzureichen. Es hatte kein Gespräch stattgefunden, es gab keine Job-Beschreibung, kein Gehaltsangebot.  Aber es reichte zur Diffamierung: „Er lehnt die Chance ab, seiner offensichtlichen Passion in offizieller, vor allem aber bezahlter Mission nachgehen  zu können; das macht ihn unglaubwürdig und schürt leider auch die Vorurteile ,.., nämlich zu wählerisch oder nicht arbeitswillig zu sein.“ Dass das Angebot kein ernsthaftes , auf Schäfers besondere Art eingehendes war, zeigt – sicher unabsichtlich- der Schlusssatz des Kommentars: „Will er weiter als Abfall-Robin-Hood gefeiert werden, sollte er einen Weg finden, sich damit auch seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.“ Beim Stadtreinigungsamt hatte man also beim Jobangebot daran nicht gedacht. Woran dann? Einen Unliebsamen entweder liebsam zu machen oder als asozial zu entlarven?  Dass die Lokalzeitung, die erst durchaus engagiert Schäfers Auftreten verfolgte, bei diesem intriganten Spiel mitmachte, zeigt: Bürgergesellschaft kann sich der Unterstützung durch die Medien nicht sicher sein. Sie muss für eigene Öffentlichkeit sorgen, bis die lokalen Monopolmedien merken, dass sie auf der bisherigen Tour „Im Zweifelsfall mit den Oberen“ keinen Erfolg mehr haben. Der „Trierer Volksfreund“ zeigt den neuen Weg.

Mit herzlichen Grüßen

Henning v. Vieregge

P.S. Nachtrag 12. April: Rainer Schäfer schreibt, er habe nun auf gelbe Säcke mit Aktionsaufkleber umgestellt mit Stempel Aufschrift Abfall Robin Hood. Er meint  : „Die gelben Tüten schaffen mehr Vertrauen.“ Was wieder beweist: Schäfer versteht etwas von Markenführung, er ist eine Marke und verhält sich so. Er berichtet weiter, er sei neulich noch wieder in Mainz gewesen,  „weil mich ein Bürger um Hilfe bat
wegen der Koblenzerstr. “ Die Tüten seien am nächsten Tag vom Entsorgungsbetrieb abgeholt worden,  und man habe ihm, auch die Kollegen vom Entsorgungsbetrieb, zugewunken, manche hätten ihn kennengelernt. Schäfer: „Ich denke, ich schau noch einmal Muttertag in Mainz vorbei.“ Das wäre doch eine Chance für die AZ und den Mainzer Entsorgungsbetrieb (von OB Ebeling und Gründezernentin Eder mal ganz abgesehen) , ein bisschen Wiedergutmachung, Normalisierung und Ehrung zu betreiben.

Ein Journalist trifft der Nerv: DER SPIEGEL rückt an seine Leser heran- und die Leser rücken zurück

03 Apr
3. April 2015

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-132040387.html

88/April 2015

Guten Tag,

Cordt Schnibben, alter Fahrensmann in der Redaktion,  hat sich in einem ausführlichen Namensbeitrag im SPIEGEL 10/2015 „Knast, wenn du lügst“!“ mit der veränderten Beziehung Journalist-Leser beschäftigt.

Ich habe ihm geantwortet und mich dabei auf meine Erfahrungen mit Mainzer Lokaljournalismus-Arroganz Bezug genommen. Schnibben hat geantwortet.(bitte durchscrollen)

Zu Schnibbens Beitrag (vollständige Fassung oben per Link): Er schreibt von Zeiten, als ein Ressortleiter der ZEIT, „der alllwissend wie ein Chefarzt auftrat“, einem Leser, der sich darüber beschwerte, auf seinen Leserbrief keine Antwort erhalten zu haben, mitteilen ließ, es habe einen Zimmerbrand gegeben und dabei sei wohl der Leserbrief in Flammen aufgegangen. Auf diese Ausrede ist man bei der Mainzer Zeitung, die Leserbriefe bis heute ohne Antwort läßt und bei Beschwerde dem Leser die Ohren wäscht (s. Blog 79/15) noch nicht gekommen. Dabei könnte man auch anders handeln, wie ich unter Verweis auf den BDZV beschrieben habe (Blog 80) und Schnibben jetzt in seinem Beitrag. Und man muss es wohl auch, denn „wir Journalisten müssen uns Sorgen machen, ob Sie auch im nächsten Jahrzehnt noch Käufer oder Leser sind.“ Schnibben u.a.: Die Fehlerkultur in den Redaktionen sei wenig ausgeprägt, Kritik an Journalisten habe lange Zeit als Majestätsbeleidigung gegolten. er Autor sich und seine Kolleginnen und Kollegen zu einem „neuen Verhältnis zu unseren (!) Lesern“ aufrief.  Die nämlich seien „kritischer und mächtiger (geworden), als vielen von uns lieb ist“. Der Leser sei zur „Fünften Gewalt“ geworden und Schnibbens Neugier auf die Leser, so versichert er, sei gewachsen; er lud zur Diskussion ein und versprach gar den ersten Hundert ein Leser-Dinner. 

Lieber Herr Schnibben, zu Ihrem Beitrag drei Bemerkungen:

Die Journalisten-Gleichung Leserbriefschreiber gleich Zeitdieb (wenn nicht Querulant) ist keineswegs aus der Gültigkeit. Nur: Der Leser nimmt es nicht mehr in allen Fällen klag- und wehrlos hin. Und wenn er den Vorgang nur öffentlich macht wie ich meine Behandlung durch die Mainzer Allgemeine. Vielleicht, so habe ich mir überlegt, ist in Klüngelstädten wie Mainz die Arroganz der Herrschenden besonders ausgeprägt und Journalisten stehen dabei nicht zurück. Aber dazu müsste empirische Forschung her, um die Behauptung zu belegen oder zurückzuweisen.

Die Journalisten sind nicht die Einzigen, die ungewohnten Legitimations-Druck bekommen. Bürgerengagement verschiebt Machtgrenzen und macht es den jeweils Hauptamtlichen schwerer, wenn sie nicht im Spiel eine neue Rolle finden: Sie sind nicht mehr der Alleinmacher und Alleskönner, sondern Coach und Ermöglicher. Dies betrifft​ alle, vom Pfarrer über den Politiker zum Altenpfleger. Diese veränderte Rolle nicht als Abwertung zu verstehen, das fällt schwer.

Für diese veränderte Beziehung braucht es neue Regeln. Erstaunlich, dass Journalisten in ihrer Standesethik das Thema „Wir und die Leser“ bisher nicht erarbeitet haben.

 

Mit herzlichen Grüßen

Henning v. Vieregge

P.S. Am 8. April kam die Antwort von Cordt Schnibben mit einer Entschuldigung für die krankheitsbedingte Verzögerung.Auf meine Frage hin schickte er am 10. April die Zahl der Rückmeldungen, die er erhalten hat:bei der letzten Zählung waren es 1168. Diese hohe Zahl zeigt, dass hier ein Nerv getroffen wurde. DER SPIEGEL will einen Leser-Blog einrichten.

Schnibben:

„Die Punkte 1 und 2 sehe ich wie Sie, Vorschlag 3 finde ich so spannend, dass ich ihn im neuen geschaffenen Leserblog auf Spot (in ca. 2 Wochen am Start) zur Diskussion stellen werde.“

Nachtrag: Mainzer Allgemeine und andere, die es betrifft, so agiert der SPIEGEL auf eine Leserzuschrift (Ich meine, das ist das Mindeste der Reaktion):

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Die Leserbrief-Redaktion bemüht sich auf den ihr zur Verfügung
stehenden Seiten um eine repräsentative Auswahl von
Meinungsäußerungen. Der Platz für Leserbriefe im SPIEGEL ist
jedoch begrenzt, so dass nur wenige der zahlreichen
Zuschriften, die uns Woche für Woche erreichen, veröffentlicht
werden können.

Alle an den SPIEGEL gerichteten Zuschriften – auch die
unveröffentlichten – werden aber an die zuständigen
Fachressorts weitergeleitet, damit wichtige Hinweise und
Anregungen nicht verloren gehen.

Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass Sie wegen der großen
Zahl von Zuschriften eine automatische Antwort von uns
bekommen.

Sollte Ihr Leserbrief veröffentlicht werden oder eine
persönliche Antwort erfordern, erhalten Sie von uns Nachricht.

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich gern an
spiegel@spiegel.de.

Mit freundlichen Grüßen

Catherine Stockinger
Leiterin Leser-Service

SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG
Ericusspitze 1
20457 Hamburg
Tel: +49 (40) 30 07 – 0
Fax: +49 (40) 30 07 – 2966
E-Mail: leserservice@spiegel.de
http://www.spiegel.de

 

Service Learning im Generations-Tandem

20 Mrz
20. März 2015

87/März 2015

Guten Tag,

wer sich bürgerschaftlich engagiert, kann dabei viel lernen. Noch mehr lernen diejenigen, die die Reflektion über das, was im Engagement mit ihnen und den anderen (den Empfängern, der Institution, der Gesellschaft) passiert, von vorneherein einbauen. Vordenken, beobachten, nachdenken. Die Amerikaner sprechen von Service Learning und praktizieren dies an Schulen und Hochschulen. Also heißt Lernen durch Engagement auch in Deutschland Service Learning und wir d an Schulen und Hochschulen angeboten, leider noch eher tröpfelnd als flächendeckend. Wir im Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben uns gedacht, dies ist auch etwas für Alt-Studierende. Und besonders reizvoll im Zusammenspiel mit Studierenden. Und da bot sich -an der Mainzer Uni gibt es engagierte Studenten aber kein Service Learning- die European Business School in Oestrich-Winkel an, denn dort ist Service Learning  ein Angebot, das jeder Studierende mal zu durchlaufen hat. Aber unter welchen Bedingungen klappt das Zusammenspiel von Generationen? Darum soll es in der „Werkstatt“ gehen. Bitte lesen Sie sich das Angebot durch und machen Sie davon Gebrauch: durch Selbstanmeldung oder Weitergabe. Vielen Dank.

 

Mit besten Grüßen

Henning v.Vieregge

 

Einladung zur (unverbindlichen) Auftaktveranstaltung:

Service Learning im Tandem– Ein Angebot für Studierende des 3. Lebensalters

Mittwoch, 22. April 2016, 16-18 Uhr, Raum Professorenhaus auf dem Universitätsgelände

Verbinden Sie Lernen und Engagement: Fast jeder Vierte aus der 68er/Babyboomer Generation würde gern freiwillig etwas für Dritte  tun. Oder das Engagement verstärken. Voraussetzung: ein geeignetes Angebot.

Wir wollen Ihnen reizvolle Angebote präsentieren und gleichzeitig ein (kleines) universitäres Begleitprogramm und die Verbindung mit Jüngeren im Projekt anbieten. Sie können aber auch ein Projekt, in dem Sie bereits arbeiten, vorstellen und Mitstreiter/innen suchen.

Erläutert wird das Konzept „Service Learning“.(SL) . Hier verlassen die Studierenden den Campus, um in einem begrenzten Umfang von 20 Std. bis 40 Stunden innerhalb eines Semesters sozial oder gesellschaftlich tätig zu werden. SL hilft, die Erfahrungen im Projekt hinsichtlich ihrer Bewertbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Zusammenhänge zu reflektieren.  Dabei spielt der Umgang mit Werten und Wertekonflikten und mit den eigenen kognitiven Grenzen eine wesentliche Rolle. Die selbstständige Akquise eines geeigneten Engagements ist Teil des Programms. Wir vermitteln jedoch gerne die Teilnehmer z.B. an einen der folgenden Services:

  • Unterstützung von „Rock your Life – Mainz“: Mentorenprogramme für Jugendliche
  • Hilfe für Obdachlose in Mainz und Wiesbaden: Ausgabe von Lebensmitteln und Kleidung
  • Hilfe für Asylsuchende mit akademischem Abschluss in Kooperation mit der Uni Mainz
  • Unterstützung des professionellen Auftritt der Behindertenwerkstätten Mainz

Lernziele des Seminars sind eine Steigerung der eigenen Selbstwirksamkeit, die Entdeckung von fremden Lebenswelten und ein bewussterer Umgang mit Werten und Wertekonflikten durch das Erfahrungslernen. Wir wollen in diesem Seminar untersuchen, was mit uns passiert, wenn wir uns stärker für ein gesellschaftliches Thema engagieren als bisher. Welche Konflikte treten dabei auf, welche Wandlungen finden statt und wie kann man strategisch damit umgehen?
Dabei soll der Versuch unternommen werden, jüngere und ältere Studierende in Teams zusammen zu führen und dabei die Besonderheiten eines solchen generationsübergreifenden Zusammenwirkens herauszuarbeiten.

Der genaue Ablauf wird in der Auftaktveranstaltung diskutiert und mit denen, die sich engagieren wollen, vereinbart. Die Teilnahme an der Startveranstaltung verpflichtet Sie zu nichts. Eine Anmeldung beim ZWW ist nicht notwendig, eine vorherige Kontaktaufnahme würde uns aber helfen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Henning von Vieregge, ZWW, henningvonvieregge@gmail.com , T. 0172 7825430

Dr. Marcus Kreikebaum, EBS Oestrich-Winkel,  marcus.kreikebaum@ebs.edu

 

Aktion Gemeinsinn schließt die Pforten

12 Mrz
12. März 2015

86/März 2015

Aktion Gemeinsinn VR

 

gastbeitraege_aktiongemeinsinn_150128

Guten Tag, die Aktion Gemeinsinn stellt ihre Tätigkeit ein. Schlusspunkte sind eine Veranstaltung in Bonn am 30. April und die Herausgabe eines Abschiedsbuchs mit den Kampagnen zur Förderung des Gemeinsinns aus über 50 Jahren. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion unter Hinzuziehung externer Experten über die Chancen einer Kommunikation per Pro-Bono-Anzeigen durch eine voll ehrenamtlich arbeitende, notorisch unterfinanzierte NGO . Die Hauptgründe dafür, nicht mehr weiterzumachen, stehen in einem Beitrag von mir -ich bin einer von zwei Vorsitzenden- , der im aktuellen Verbändereport sowie dann später im Abschiedsbuch erscheint.

Siehe auch:

Aktion Gemeinsinn: Themendossier zum Ende einer Initiative

Mit Beiträgen von Dr. Henning von Vieregge, Ulrich Schmid, Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast und Prof. Dr. Carl-Christoph Schweitzer

in:Wegweiser Bürgergesellschaft (E-Letter) 1/2015

http://www.buergergesellschaft.de/fileadmin/pdf/gastbeitraege_aktiongemeinsinn_150128.pdf

Mit besten Grüßen

Henning v. Vieregge

Von Südafrika lernen

25 Feb
25. Februar 2015

83/ Febr. 2015

Guten Tag,

aus Südafrika zurück, möchte ich gern fünf Bemerkungen machen.  Zur politischen und ökonomischen Situation gibt es fundierte Beiträge andernorts, z.B. Neue Züricher Zeitung vom 28.2./1.3. S.1  David Signer „Eine Bankrotterklärung Afrikas: Der eigentliche Skandal hinter dem Flüchtlingsstrom von Lampedua ist nicht die ‚Abschottung Europas, sondern die Gleichgültigkeit der afrikanischen Regierungen gegenüber dem Exodus“

Hier geht es um Übertragungsempfehlungen einiger in Südafrika gemachter Beobachtungen:

 Stoppschilder mit Flexi

In Südafrika gibt es mehr Stoppschilder als bei uns. Wenn wir an den Stoppschilden standen und warteten, bis die anderen Autos endlich gefahren waren, merkten wir eine gewisse Ungeduld hinter uns und seitwärts. Uns aber reichte der Linksverkehr zur Verunsicherung. Bis uns dann doch jemand aufklärte. Ob wir die Zahlen unter den Stoppschildern sähen?  Kreuzungen mit solchen Stoppschildern funktionierten so, dass immer der Nächstkommende fahren kann. Eine „4“ bedeutet, es gibt vier potentiell Beteiligte, eine „3“ weist auf ein Wege-T mit drei Beteiligten hin. Diese Regelung ist flexibler als Ampelschaltung. Unsere Empfehlung: Nachmachen.

Einkaufen, Tanken mit mehr Personal

Neulich stand eine südafrikanische Freundin in Mainz an der Kasse von REWE und beobachtete entspannt, wie die Waren vom Förderband an der Kasse vorbei sich am Ende stauten. Sie wartete darauf, dass die Waren eingepackt würden. „Da kannst du bei uns lange warten“, war unsere Reaktion. Als wir jetzt in Südafrika in den Supermärkten waren, half man uns, die Waren einzupacken. Und wenn es mal keine Hilfskräfte gab, unterband die Kassiererin unsere Einpackbemühungen mit dem Hinweis, dies sei ihre Sache. So stehe es in ihrer Arbeitsbeschreibung. Unter arbeitsmedizinischem Gesichtspunkt ist ein derartiger Kundenservice sicher sinnvoll. Bei uns arbeiten Kassiererinnen unter enormen Druck bei wenigen unterschiedlichen Handbewegungen. Hilfseinpacker kennt man auch aus den USA. In den Niederlanden werden Arbeitslose, zunächst wohl nur in Modellversuchen, dafür genommen. Sie bleiben damit im Arbeitstraining und erfahren Wertschätzung. Ähnliches gilt an Tankstellen („mit und ohne Service“) und an vielen Orten mehr. Dass dabei eigentlich keiner der zumeist freundlichen Helferinnen und Helfer frei von Trinkgelderwartungen sind, ist natürlich falsch. Die meisten, auch jene, die unerbeten Parkplätze vergeben (die ohnehin da sind), sind auf Trinkgeld angewiesen. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 25 Prozent, bei Jugendlichen doppelt so hoch. In Wirklichkeit ist sie viel höher. So betrachtet ist die Trinkgeldabgabe ein kleiner Einkommensausgleich und allemal beliebter, als beraubt zu werden. Beide Abgabeformen ändern nichts an der enormen Ungleichverteilung von Einkommens-und Lebenschancen, die entgegen verbreiteter politischer Rhetorik der Regierenden nicht mehr haargenau entlang der Farbgrenzen verläuft. Sie selbst sind der beste Gegenbeweis. An dieser Stelle können wir von Südafrika nur lernen, Politik und Leistung eindeutig zusammen zu halten. Wenn Aufstieg nur über Beziehungen und Zugehörigkeiten funktioniert, ist das Ergebnis eine ungerechte Gesellschaft.

Freundlichkeit

Kein Dialog beginnt ohne die Frage „How are you?“ Wie geht es Ihnen? Danke. Und Ihnen? Ob Polizisten, Parkwächter, Kassiererin im Supermarkt, Lehrerin: immer erst der höfliche Einstieg. Wir Deutschen sind stolz auf unsere Direktheit. Wir halten das für einen Ausdruck von Effizienz. Manchmal aber ist der Umweg die Abkürzung, gerade in Sachen Höflichkeit und Freundlichkeit.

Schuluniformen

Die Pro und Contra Argumente zum Tragen von Schuluniformen ist in Deutschland sind bekannt. Uns leuchten die Pro-Argumente mehr ein. Vielleicht könnte man  hierzulande mehr Ausnahmen von der Uniformität der Nichtuniformität wagen: Schüler, Eltern, Lehrer, Schulleitungen.

Unser Herkommen

Unser aller Wiege steht in Afrika. Wichtige Funde wurden in Südafrika gemacht. Cradle of Humankind ist bestens zu besichtigen in Höhlen und einem speziellen Museum nicht weit von Johannesburg, erstaunlich wenig besucht. Scheuen wir das Wissen um die langen Linien? Es macht uns demütig und öffnet uns Horizonte über unser Leben hinaus: in beide Richtungen. Bemerkenswert die Schlussfrage an der Ausgangstür des Museums. Ich lese, dass in Deutschland im letzten Wahlkampf mehr über die PKW-Maut als über den demografischen Wandel diskutiert wurde. Dabei ist selbst der nur eine Kleinigkeit der Weltgeschichte. Afrika lehrt uns das.

Enkel & Landschaft

Die Empfehlung, die südafrikanischen Landschaften einschließlich den weiten Himmel am Tag und den prangenden Sternenhimmel in der Nacht,  nach Deutschland zu verpflanzen (mindestens als Ergänzung), ist so einleuchtend wie undurchführbar. Gleiches gilt für die in Südafrika lebenden  Kinder und Enkel. In beiden Fällen gilt: Bald wieder hin und so intensiv wie möglich erleben.

 

Mit herzlichen Grüßen

Henning v. Vieregge

© Copyright - Henning von Vieregge