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Warnung vor Web-Betrügern – Staatsgewalt machtlos

20 Okt
20. Oktober 2017

Blog 161/Oktober 2017

Guten Tag,
nachfolgend eine Mail an den Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz

Sehr geehrter Herr Burgard,

Ich habe folgendes Anliegen. Ich hatte bei der Polizei eine Anzeige gegen die Webmedia GmbH abgegeben. Das war am 13.6.2016. Am 14.9.2017 schrieb mir die Staatsanwaltschaft Mainz, dass das Verfahren einzustellen sei. Begründung: Man könne den Beschuldigten nicht erreichen, wisse noch nicht einmal ob es sich um eine real existierende Person handelt (ein Dr.Stefan Lombold). Man müsse davon ausgehen, dass sämtliche der verwendeten Daten Totalfälschungen seien. Die Domain des Routenplaner werde in den USA betrieben.
Bei diesem Routenplaner ist es so, dass jeder, der irgendwie auf diese Webside kommt, angemailt wird mit der Behauptung, der User habe ein Zwei-JahresAbo bestellt und solle nun 500 € überweisen. Es kamen dann in dichter Folge Mails bedrohlichen Charakters. Auch wenn es für mich nicht schwierig war, die betrügerische Absicht zu durchschauen, so bin ich mir keineswegs sicher, ob es nicht manchem Bürger anders geht. Sonst würden die Herrschaften ihr Geschäft ja nicht betreiben.
Ich habe in dieser Sache zwei Telefonate geführt, eines mit einer Stelle der hessischen Polizei, die speziell zur Webkriminalität eingerichtet ist. Dort sagte man mir, als Mainzer müsste ich mich an die rheinland-pfälzische Polizei wenden, aber eine ähnliche Stelle wie in Hessen gäbe es in diesem Bundesland nicht. Das hat mir auch mein zweiter Ansprechpartner, ein Polizeibeamter in Mainz, bestätigt. Der kundige hessische Ansprechpartner sagte noch, man kenne derartige Betrugsunternehmen und es gäbe auch eine Warnung eines Bundeslandes (ich glaube Bremen), aber die Staatsanwaltschaft würde sicher nichts tun, andernfalls müsste sie alle Verfahren bundesweit bündeln und das sei der Staatsanwaltschaft eines Bundeslandes zu viel Arbeit.
Ich denke, Sie verstehen, warum ich solche Ohnmachtserklärungen, wie sie mir dann die Staatsanwaltschaft Mainz in ihrem Schreiben bestätigt hat, in hohem Maße unbefriedigend finde. Meinen Sie nicht, dass man zum Schutz der Bürger mehr tun muss als zu erklären, man könne nichts tun?
Natürlich stelle ich Ihnen gerne alle Unterlagen zur Verfügung, wenn Sie einen Ansatzpunkt zum Handeln sehen.
Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge
Nachtrag:
Hilfreich ist, dass im Netz eine auf Internetrecht spezialisierte Kanzlei warnt

Was Landpioniere sind und was sie brauchen, Einsichten aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg

09 Okt
9. Oktober 2017

Blog 160, Oktober 2017

Guten Tag, dieses Mal nur ein Bilderbogen aus Mecklenburg und einige Beobachtungen bei Landpartien in diesem Bundesland und in Brandenburg.Sie stehen im Landblog der Mecklenburger AnStiftung, einer treibenden Initiative von Wolf Schmidt, der mit seinen Beiträgen Die Kunst des Bleibens(2012), und Luxus Landleben, Neue Ländlichkeit am Beispiel Mecklenburgs (2017) Hoffnungssignale im Land aufgenommen und in einen überzeugenden argumentativen Kontext gesetzt hat.
Ich habe mir nach Landpartien in Mecklenburg und in Brandenburg zwei Fragen gestellt: „Was sind das für Menschen, die gegen den Mainstream des demografischen Wandels sich für die neue Ländlichkeit entscheiden und mit ihrer Tatkraft, nicht selten gegen den Starrsinn staatlicher Bürokratien, Neues schaffen?“ Und: „Was müsste geschehen, damit diese Pioniere besser unterstützt würden?“
Einige Antworten finden Sie im Beitrag. https://www.landblog-mv.de/author/dr-henning-von-vieregge/
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Künstlergarten, vor zehn Jahren noch Wüste

In Mecklenburg ist der nächste See -und sei er noch so klein- nie weit

So viele schöne Parks, auferstanden aus sozialistischen Ruinen

Für Wagemutige gibt es noch viel zu tun

„Making Kirche, Making Heimat“. Von der Wirksamkeit einer Vision am konkreten Beispiel

20 Sep
20. September 2017

Blog 159/Sept. 2017

Guten Tag,

Gerhard Wegner, der Direktor des Sozialwissenschaftlichen
Instituts der EKD, schlägt vor, darüber nachzudenken, ob „sich
selbst als religiös einordnende Menschen über ein spezifisches Sozialkapital verfügen,
das sie von anderen unterscheidet
“. Wegner bejaht dies und spricht von „Faith Capital“ in
Anlehnung an eine Diskussion innerhalb der anglikanischen Kirche .

Von der Wärme der Gemeinschaft und deren Bedrohung, Motiv von der Documenta 2017 Foto: H.v.Vieregge

Was heißt das konkret? Die katholische Pfarrei St. Ursula in Oberursel und Steinbach
hat in einem ungewöhnlichen Visionsprozess Bürger in ihrem Wohnumfeld nach ihren Vorstellungen
von Kirche befragt, die Ergebnisse ausgewertet und in einem Visionstag mit über Read more →

DDR- Geschichte(n): Zwei Frauen erzählen i

11 Sep
11. September 2017

Blog 158/September 2017

Guten Tag
Mein erstes Teekesselchen ist zumeist schwarz und gehört in den Schulbereich. Mein zweites Teekesselchen gehört ebenfalls in den Schulbereich und entscheidet über Lebenschancen.
Mein erstes Teekesselchen enthält Namen und Bemerkungen wie Tadel und Verspätungen. Mein zweites Teekesselchen enthält Namen und hinter den Namen Buchstaben.
Mein erstes Teekesselchen, das will ich jetzt verraten, ist ein Klassenbuch, so wie es an jeder Schule geführt wird. So jedenfalls kannte ich es aus meiner Schulzeit in Hannover. Ob mittlerweile Klassenbücher dort abgeschafft und durch Computer ersetzt sind, weiß ich nicht, aber lange wird es auf jeden Fall nicht mehr dauern. Mein zweites Teekesselchen ist auch ein Klassenbuch, aber eines, wie es in der DDR geführt wurde. Ein KLASSENbuch.
Zwei Frauen erzählten davon unabhängig voneinander. Es war bei der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg und beide stammten aus der Stadt. Sie hatten noch mehr Übereinstimmungen. Sie waren beide in der zweiten Hälfte ihrer Sechzigerjahre und waren als Schülerinnen konfirmiert worden und nicht zur Jugendweihe gegangen. Beide hatten später in medizinischen Berufen gearbeitet. Damit sind die Übereinstimmungen aber auch schon erschöpft.
Die eine sitzt heute im Rollstuhl und macht sich Sorgen, wie lange sie ihre kleine Wohnung noch bezahlen kann. Denn sie ist in ihrem Read more →

Ach, was hätte man draus machen können: die Weltausstellung der Reformation in Wittenberg. BlessU2: ein medialer Welterfolg, der interne Kritiker auf den Plan ruft

28 Aug
28. August 2017

Blog 157/28. August 2017
Guten Tag,

wenn man Menschen auf die Weltausstellung der Reformation in Wittenberg 500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag anspricht, erntet man bis in die frömmsten Kreise Ratlosigkeit. Weltausstellung?
Wittenberg? Erzählt man dann davon, durchaus mit Begeisterung, kommt die Frage: Wie lange ist die Weltausstellung denn noch? Lässt man Schlußdatum raten, kommt die Antwort prompt: bis zum 31. Oktober natürlich, dem überlieferten Tag des überlieferten Thesenanschlags. Dann gibt es einen weithin hallenden Schlußgong. Leider muss man enttäuschen: Schluß ist am 10. September. Auch so eine Merkwürdigkeit. Haben sich die Veranstalter mit Umfragen bei Wittenbergern, Ausstellern und Besuchern auf die Abrechnungsdiskussion vorbereitet? „Umfragen sind nicht vorgesehen“, sagt der verantwortliche Geschäftsführer,etwas pikiert über eine solche Frage. Keine Umfragen; Man wolle Geschichten erzählen.

Ich komme von einer Woche Freiwilligendienst in der Berufungsfabrik, einem Zeltausstellung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, zurück, tatsächlich randvoll mit Geschichten aus den teilweise sehr intensiven Gesprächen mit Besuchern.Aber medial lässt sich daraus nichts machen.

Die Weltausstellung ist wie die Kommunikation des Ereignisses: ohne Leitbotschaft. Schade drum, denn Teile der Ausstellung zeigen, wie es insgesamt hätte gehen können. Die Ausstellung zeitgenössischer Künstler im alten Gefängnis unter dem Titel „Luther und die Avantgarde“ beispielsweise. Beklemmende Zellenatmosphäre und Künstler , die beides nutzten: den Bezugspunkt Luther und die Freiheit der Gestaltung.Oder schauen Sie sich Fotos zum Thema „Flucht über das Wasser“ an. Auch dann ahnen Sie, warum sich der Besuch in Wittenberg lohnt (oder muss man sagen: gelohnt hätte?).

Wer seinen Besuchern überzeugend entgegenkommen wollte, brauchte Absender-Klarheit, Mut zur Fokussierung und den eingelösten Anspruch auf erstklassige Ausstattung. Drei Beispiele: die Hannoversche Landeskirche zum Thema Taufe , der Schweizer Stand , an dem u.a. drei Tütensuppen verkauft wurden: sola gratia als Bündner Gerstensuppe, sola fide als Fleicschkügeli mit Fideli und solus christus als Tomatensuppe. Und dazu aufklärende Texte. Beispiel solus christus: „Eines der wichtigsten Worte der Reformation ab 1517: Solus Christus-allein Christus öffnet uns den Zugang zu Gott -kein Papst, keine Heiligen, keine guten Werke.“ Ist die Suppe zu anbiedernd oder der Text zu abgrenzend? Man konnte genug Stände sehen, wo Bedenkenträger das letzte Wort hatten und solcherlei Treiben nicht zugelassen hätten. Und dann der Segnungsroboter. Den natürlich auch nicht: Abschalten, abschalten! Mein Gott, was für eine Aufregung. Die evangelische Akademie in Frankfurt zieht mit zwei Tagungen nach. Da soll über das Thema grundsätzlich nachgedacht werden: der Roboter und wir. Ich fände es wichtiger, darüber zu sinnieren, warum der Segnungsroboter so erfolgreich war. (und Anderes nicht). Und daraus die Schlußfolgerungen zu ziehen. Dann könnte Wittenberg der Einstieg zum Besseren werden, zu Worms 2021 zum Beispiel.

Nachtrag: Ich muss mich nach einem Abend in der Evangelischen Akademie Frankfurt korrigieren: Es ist falsch, die Themen Arbeits- und Lebenswelt 4.0 (mit dem Segensroboter als Einstieg) gegen die Diskussion zum Segnen (wieder mit Bless U 2 als Aufhänger) zu setzen. Die Abenddiskussion, gut besucht und sachlich-intensiv geführt, drehte sich vor allem um das zweite Thema. Es gab weltweit über 1000 publizistische Beiträge, nur 19 Prozent in Deutschland. Umgerechnet 1,3 Mrd. potentieller Leser. Was dies an Anzeigenwert ist, war noch nicht ermittelt worden; in der Wirtschaft ist dies ein gängiger Erfolgsmesser. Von den Gesegneten kamen 2000 Voten; ein weiterer Erfolgsmesser im kommunikativen Wettbewerb, zumal, wenn dies bedeutet, dass jeder 5., der sich segnen ließ, eine persönliche Einschätzung abgab.Die Aussprache über Zulässigkeit, Sinn und Erfolg zeigte: Der quantitative Erfolg wurde kritisch gesehen, nach der Steuerbarkeit durch den Absender gefragt und ein Gegensatz zwischen Kirche vor Ort und solchen Aktionen beschworen. Auch die Hinweise auf Qualität in Wittenberg (die Voten, der Besuch der Segnungsgottesdienste, die persönlichen Gespräche,die vielen Erstbegegnungen mit dem Thema „Segen“) wurden vielfach relativiert gegenüber theologischen Bedenken. („Kann und darf ein Roboter segnen?“) Begriffe wie Resonanz, Relevanz und Reputation, um die jede Organisation im Wettbewerb steht, sind in ihrer Bedeutung für Kirche bei vielen Hauptamtlichen offensichtlich noch nicht präsent. Dass die erfolgreiche Präsenz der EKHN mit Lichtkirche und Segnungsroboter in Wittenberg auch einen Beitrag zur Sicherung der Institution Kirche einschließlich ihrer Arbeitsplätze lieferte, ist innerkirchlich kein Thema. Entsprechend klein ist der Mut zum Experiment. Der dieses Mal kämpferische Kirchenpräsident gestand ein, nach seinem Einsatz für den Segnungsroboter schlaflose Nächte gehabt zu haben.Gut, dass wenigstens ein Kritiker sagte „Wir müssen mehr Fehlertoleranz haben. Wir brauchen mehr Experimentierräume. Deswegen war der Segnungsroboter richtig.“

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Engagiert leben, Heimat schaffen

02 Aug
2. August 2017

Blog 156/August 2017

Guten Tag, den Beitrag unten kann man nur verstehen, wer den Link anschaut; aber ein bisschen Lockung ist vielleicht hilfreich.
Denn es geht doch um mein Seminar am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) an der JGU Mainz. Es beginnt am 13.November 2017 und findet in der Regel wöchentlich bis 5.Februar 2018 jeweils Montag von 16.15 bis 18 Uhr statt. Seminarnummer 20170 356
Mehr dazu

http://www.zww.uni-mainz.de/Dateien/50plus_ws_2017_18_www.pdf (S.38 von 59)
https://msagd.rlp.de/de/unsere-themen/demografie/demografiewoche-2017/veranstaltungen-im-ueberblick/detail/news/detail/News/engagiert-leben-eine-handfeste-anstiftung/

Und nun zur ergänzenden Notiz
„Engagiert Leben-Eine handfeste Anstiftung
Zwischen der Einreichung eines Textes für ein Seminar und der Durchführung liegen einige Monate. Da kann viel passieren.
Neulich traf ich in einer Veranstaltung zum Thema Altwerden eine Frau, die bei der Frage des Moderators nach ihren Zukunftsplänen sagte „Ich möchte mich verschenken“. Da habe ich mir gedacht, das wäre auch ein schöner Seminartitel gewesen. Und dann noch ein Impuls: Im Frankfurter Architekturmuseum läuft zur Zeit eine Ausstellung „Making Heimat“. Der Titel zeigt, Heimat ist nicht einfach da. Sie entsteht. Fortwährend. Jeder Mensch, der sich , wo auch immer, für das Gemeinwohl einsetzt, gestaltet Heimat positiver. Er oder sie beheimatet damit sich und Andere. So würde ich den Seminartitel jetzt so formulieren: „Ich möchte mich verschenken“ Engagiert leben, Heimat schaffen“. Ich freue mich nun noch mehr auf das Seminar und lade zur Teilnahme herzlich ein.

Mit besten Grüßen
Henning von Vieregge

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