Fake und Mainz Appell

12 Jul
12. Juli 2019

Blog 209/Juli 2019

Guten Tag,
anbei eine Rezension zu Jörg Tropps Buch über Fake, das von Tag zu Tag aktueller wird,
und die aktuelle Presseerklärung der Mainzer Appell Gruppe. Ein nicht leicht zu nehmender Sommermix also.

Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge

Gegen ethisch aufgeplusterte Eindeutigkeit
Fakes, das produzieren die anderen. Wir Gutmenschen bekämpfen sie. Auf unserer Seite ist die Wahrheit. Je mehr wir uns von Fakes umzingelt sehen, desto rabiater fordern wir die fakefreie, objektive Information und am besten auch noch Ämter, die dies überwachen. Oder die sozialen Medien soll das tun und werden mit Strafgeldern überzogen, wenn sie versagen.
Spätestens an dieser Stelle kommt man ins Grübeln. So wie Jörg Tropp, habilitierter Kommunikationswissenschaftler an der Hochschule Pforzheim. Was er uns mit seinem schmalen Büchlein erzählend liefert, nennt er LiF, Leben im Fake. Auf eine sympathisch subjektive Art plädiert er dafür, das Wort Realität aus unserem Wortschatz zu streichen. Alles ist doch Konstruktion. Allerdings, dafür ist er dann doch, müsse man zwischen strategischer und nicht strategischer Fake unterscheiden. Strategisch heißt zielbewusst eingesetzt. Und damit sind wir dann doch bei Trumps alternativen Fakten gelandet. Der Autor hält dagegen: Wir alle stecken im unausweichlichen Gefangensein im LiF? Und wenn das so wäre, wie soll man damit umgehen? Es wäre schade, den Argumentationsgang von Tropp dem Leser vorzukauen. 100 Seiten sind doch keine Lesezumutung. Ein Buch, von dem man hoffen darf, dass es in die gesellschaftliche Debatte kommt und den Weg in die ethisch aufgeplusterte Eindeutigkeit versperrt.
Jörg Tropp, die Studentin die nach Cannes wollte – eine Erzählung über die Kunst, mit Fake zu leben, Frankfurt 2019

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Pressemitteilung
Große Resonanz: Initiatoren des „Mainzer Appells“ machen weiter
Treffen mit OB Ebling ist avisiert / Weiterhin Unterstützer gewünscht

Mainz, 9. Juli 2019 Von der großen Resonanz, die die sieben Wünsche des „Mainzer Appells“ auf der Homepage erfahren haben, fühlt sich die Initiative bestätigt. Die Initiatoren, zu denen der ehemalige Boehringer-Chef Prof. Dr. Dr. Andreas Barner und der ehemalige SWR-Fernsehdirektor Bernhard Nellessen zählen, haben zu ihren Thesen auch viel persönliche Ansprache aus der Mainzer Bevölkerung erhalten. Der „Mainzer Appell“ ist als überfälliger Impuls zu einem strategischen Gesamtkonzept („Master Mainz“) mit Themen wie Gestaltung des Rheinufers, Sauberkeit in der Innenstadt und Rathaus und Gutenberg-Museum verstanden worden.

„Diese Reaktionen haben gezeigt, dass es ein Bedürfnis unter den Bürgern gibt, genau diese Themen anzustoßen und darüber zu diskutieren“, konstatiert Thomas Dang für die Initiative. Jetzt freue sich der Kreis auf das bereits terminierte Gespräch mit dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. Auch für Treffen mit den anderen OB-Kandidaten stünde man zur Verfügung.

Und so soll denn auch der „Mainzer Appell“ künftig in regelmäßigen Abständen bewertet werden. Prof. Dr. Gregor Wedekind: „Wir wollen dann unter die Lupe nehmen, ob sich zu den von uns gesetzten Themen etwas bewegt hat.“ Zudem will sich die Initiative die Freiheit nehmen, auch neue Forderungen und Themen zu definieren. „Unser Ziel ist ein abgestimmter Gesamtplan zum Mainz der Zukunft. Die Stadt ist es uns wert, eine solche Diskussion in Ergänzung zu parteipolitischen Überlegungen in Gang zu setzen“, resümieren die elf Erstunterzeichner.

Nach wie vor kann der „Mainzer Appell“ von interessierten Personen mit Unterschrift und, wenn gewünscht, Statement unter www.mainzerappell.de unterstützt werden. 2019 Gegen ethisch aufgeplusterte Eindeutigkeit Tropp Rezension

Die Erstunterzeichner: Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Thomas Dang, Jürgen Hill, Günter Jertz, Bernhard Nellessen, Anja Obermann, Lars Reichow, Prof. Dr. Andreas Rödder, Dr. Henning von Vieregge, Prof. Dr. Gregor Wedekind und Dr. Elena Wiezorek

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