Wahlkampf im Fernsehen: Ein bürgergerechter Vorschlag zur Präsentation der Spitzenkandidaten

22 Dez.
22. Dezember 2024

324, Dezember 2024
Guten Tag
ARD und ZDF haben den interessanten Vorschlag gemacht, jeweils zwei Kandidaten zusammen zu bringen zum Duell.
Warum hat sich eigentlich Robert Habeck, ein Kandidat, der sich in besonderer Weise zugutehält, mit allem und jeden zu reden, geweigert, mit Alice Weigel zu reden? Warum ist das in der Öffentlichkeit nicht kritisch hinterfragt worden? Die Fragen liegen doch nahe und die Antworten interessieren. Fühlt sich Habeck Weigel unterlegen? Fürchtet Habeck, dass die Diskussion Gemeinsamkeiten in Sachfragen erbringt? Fürchtet Habeck, durch die Diskussion in die politische Schmuddelecke zu geraten, die er und andere vorher definiert haben?
Warum sind eigentlich die Sender so schnell eingeknickt? Und nun? Gibt es keine Alternative zum Geschwätz im großen Kreisgebelfer? Ein Austausch in Schlagworten, bei dem jede Vertiefung abgepfiffen wird?
Wie kommt man aus dieser Lage heraus? Man könnte doch mal das machen, dass auch den öffentlich-rechtlichen Anstalten so sehr am Herzen liegt: den Nutzer fragen oder wie Politiker gerne sagen, die Menschen da draußen.
Mein Vorschlag: Man stellt den Bürgern (und Wählern) sieben Politiker zur Auswahl (in der Reihenfolge ihrer Wahlchancen nach den aktuellen Umfragen): Merz, Weidel, Scholz, Habeck, Wagenknecht, Lindner, Gysi. Man bittet die Bürger, für jeweils drei Paarungen ihr Votum abzugeben. Jeder Politiker kann aber nur einmal auftreten, es gelten die meistgenannten Paarungen. Auch entscheidet die Auswertung, wer auf der Strecke bleibt.
Die Paarungen treten abwechselnd um 20:15 Uhr bis 21:05 Uhr in ARD und ZDF aus. Dazu ein Journalist, der die jeweiligen Themen (eine Themenliste ist den Bürgern ebenfalls zur Abstimmung gegeben und wird von den Politikern in der von den Bürgern festgelegten Reihenfolge abgearbeitet) aufruft im Rahmen des festgelegten Zeitkorsetts (fünf Themen, jeweils 10 Minuten) und hat ansonsten keine Funktion. Es bleibt den Kontrahenten überlassen, ob sie das Sachgespräch suchen oder Polemik, ob sie gesittet miteinander reden, wie sie es doch so vom anderen wünschen, oder ob sie sich anbrüllen. Alle Sendungen sollten publikumsfrei sein, damit jegliche Steuerungsmöglichkeiten ausgeschlossen sind.
Nach den Diskussionen kann gewählt werden, wer überzeugender war. Die Bürgerschaft wird gebeten, sich bei ihrem Votum von politischen Sympathien frei zu machen.
Die drei Sieger der drei Paarungen treten nach dem gleichen Schema zur abschließenden Diskussion an und wieder hat der Bürger am Ende die Möglichkeit, zu wählen. (Über alle Kommunikationskanäle den gleichen Abend und den halben Vormittag des darauf folgenden Tag
Wir Wähler können uns so unsere Meinung bilden. Und: es wird nicht langweilig werden.
P. S. In die öffentlichen sich an ein solches Schema nicht trauen, steht es den privaten Sendern offen, ob sie sich meinen Vorschlag aneignen.
Mit herzlichen Weihnachts- und Neujahrsgrüßen
Henning von Vieregge

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