Theater all inclusive, Mainz als Vorbild
Blog 303/Oktober 2023
Guten Tag,
da schreibst du einen Leserbrief an die Lokalzeitung, noch warm von einer hitzigen Diskussion über just den Gegenstand des Leserbriefes, und dann lädt das du in den kommenden Tagen die Zeitung durch und suchst einen Text. Vergeblich. Schon mal passiert? Bei der AZ schreibt man in ein dunkles echoloses Loch. Nach einer Weile habe ich bei die Lokalchefin nachgefragt. Sie hat geantwortet, ein gutes Zeichen. Der Leserbrief soll nicht erscheinen, weil das Thema schon mal diskutiert worden war und somit der Sache ein aktueller Aufhänger fehlt. Nun gut. Es ist ja auch nur ein lokales Thema, das hiesige Theater betreffend. Und doch glaube ich, dass es überregionale Aufmerksamkeit verdient: strikte Ablehnung oder flinke Nachahmung. Aber lesen Sie selbst.
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
Leserbrief AZ
Theater Mainz: Brezel und Wein, das ist fein
Leserbriefe sind normalerweise Beschwerden, manchmal auch Nörgeleien. Ich nehme mich da nicht aus. Geht es auch mal positiv? Warum nicht, wenn es Grund gibt zu doppelter Begeisterung. In beiden Fällen geht es um das Theater Mainz. Die Inszenierung des Musicals „Der kleine Horrorladen“ ist von Rezensenten schon ausgiebig gelobt worden. Ich schließe mich an: fünf Sterne.
Die zweite Begeisterung gilt einer Neuerung, die bei Ankündigung vielfach kritisiert wurde. Ich meine die Entscheidung des Intendanten Markus Müller, in den Ticketpreis das Angebot von Garderobe und Programmheft, Brezeln, Wein, Kaltgetränken vor der Veranstaltung und während der Pause einzupreisen.All inclusive. Wunderbar präsentiert, freundlichst offeriert. Ergebnis: Die Zuschauer kommen früher, plaudern, trinken und essen und sind positiv entspannt und voller Vorfreude. In der Pause dann die zweite Runde Vergnügen.
Fazit: Müller macht’s. Allgemeiner: Wenn Kreativität und Durchhaltevermögen trotz Gegenreden und Besserwisserei von status quo Verteidigern öfter zum Zuge kämen, dann würden aus vielen Problemen Chancen und aus Chancen am Ende Gewinne an Lebensqualität.