Glaube und Zweifel, gestärkt durch Odo Marquardt

17 Mai
17. Mai 2016

Blog 121/Mai 2016

Guten Tag,

Marquardt erzählt: Ein Besuche des dänischen Physikers Niels Bohr (1885- 1962, Nobelpreis 1922) entdeckte an dessen Skihütte ein Hufeisen und fragte, ob er als Naturwissenschaftler etwa an die glückbringende Kraft eines Hufeisens glaube? Der Physiker soll geantwortet haben: „Selbstverständlich glaube ich nicht daran. Doch man mir versichert, dass Hufeisen auch dann wirken, wenn man nicht an sie glaubt.“

Und wenn Gott das Hufeisen wäre?
An Zweifels-Stellen kann skepsisgetriebener Humor helfen, über den der Gießener Philosophen Odo Marquardt (1928-2015) reichlich verfügte. „ Die Auferstehungsmythologie des Christentums – dem ich sonst anhänge – spricht allenthalben von Auferweckung und Erwachen. Ich schlafe gern. Ich hoffe und vertraue auf einen Gott, der mich nach meinem Tode nicht auf erweckt, sondern schlafen lässt“, schrieb Odo Marquardt und fügte hinzu: „Meine Frau ist für etwas mehr Auferstehung und meistens setzt sie sich ja durch“.

Wer Glaube u. Zweifel so zusammenfügt wie Odo Marquardt – und nur auf diesen Aspekt habe ich mich ausgerichtet- hilft mehr zum Glauben als jeder Fundamentalist.

Quelle:

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

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