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Blog 137/2016
2016-vr-tina-oder-tata
Guten Tag,
in diesen Tagen geht es jahresunüblich eher um Besinnung als Besinnlichkeit. Horst Seehofer forderte, „die gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik zu überdenken und neu justieren“; diese Bemerkung löste einen Empörungssturm aus.
Typisch dafür der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewenz, der die Forderung „unanständig“ nannte.(ein alter Rhetoriktrick, der misstrauisch macht: Will hier einer von seiner Argumentationsschwäche durch moralische Empörung ablenken?) „Wir sind,, sagt der saarländische Innenminister Klaus Bouillon , „im Kriegszustand“. Ist dann die Forderung nach Neujustierung unanständig? Und ist diese Charakterisierung auch unanständig? Machen wir mal eine Rechnung auf.
Ein Einschub als Lesehinweis: Grundsätzlicher eingeordnet geht es um TINA oder TATA: There are no alternative oder There are thousands of alternatives.Dazu mehr im Beitrag (eingestellt oberhalb dieses Beitrags) aus dem Verbändereport Nr 9/2016 Read more →
Blog 136/Dez.2016
Guten Tag,
am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine Thesen des Protests gegen die Glaubenspraxis der (katholischen) Kirche an die Tür der Wittenberger Schlosstür. Oder auch nicht, darüber streiten Historiker; jedenfalls hat er an diesem Tag an seine kirchlichen Vorgesetzten kritisch geschrieben und legte die berühmt gewordenen 95 Thesen dem Brief bei. 500 Jahre später begannen die einjährigen Feiern zur Wiederkehr der Reformation. Was ist eigentlich die Hauptbotschaft der Luther-Feier? Zwei Optionen sind unterscheidbar: Hat der Protestantismus ausgedient, will er wieder unter’s Papstdach? Wir lesen Read more →
Blog 135/Dez. 2016
Guten Tag,
Der VDI ist der größte technisch-wissenschaftliche Verein Deutschlands. 155 Tausend Mitglieder , 15 Landesverbände, 45 Bezirksvereine , 630 Gremien, die pro Jahr 240 Richtlinien produzieren. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich und beschließt, den Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure zu fragen, wie eine solch große Institution vital gehalten werden kann. Henning von Vieregge befragte Ralph Appel, der im Alter von 54, gewissermaßen als Quereinsteiger, vor drei Jahren zum VDI kam.Erste Frage an Ralph Appel
VR: Sie sind kein Verbandsmann. Wie war Ihre Reaktion, als man um Sie warb?
Lesen Sie das ganze Interview (aus: Verbändereport Nr.8/2016)
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
Blog 134/November 2016
Guten Tag,
Der Philosoph Hans Joas sagte unlängst im Deutschlandfunk ( http://www.deutschlandfunk.de/kirche-und-politik-hoeren-wir-den-protestrufen-aufmerksam-zu.886.de.html?dram:article_id=372220.) folgendes:
„Meine Sorge gegenüber den Kirchen ist, dass – in dem Fall vor allem die evangelische Kirche – sich aus gut nachvollziehbaren Gründen, aber so einschränkungslos auf die Linie von Bundeskanzlerin Merkels Flüchtlingspolitik stellt und selbst so abwertend redet über diejenigen, die Bedenken gegenüber dieser Politik haben, dass dasselbe Phänomen, das gegenüber den politischen Parteien eintritt, auch gegenüber der Kirche oder den Kirchen in Deutschland eintreten kann.“
Ich finde, man kann der Bundeskanzlerin nicht vorwerfen,dass ihre großen Entscheidungen (Energiewende, Griechenland-Dauerrettung und zeitweise grenzfreie Öffnung gegenüber Flüchtlingen) alternativlos erschienen. Es ist vielmehr die Aufgabe der politischen Opposition, dafür zu sorgen, dass Entscheidungen , insbesondere solche von so großer Tragweite, nach gründlicher öffentlicher Debatte bei Verdeutlichung aller Alternativen fallen.Und der Medien natürlich. Beide haben mit dazu beigetragen, dass gegen die wichtigste Regel einer Offenen Gesellschaft verstoßen wurde: auch andere Wahrheiten außer der eigenen können wahr sein und verdienen Beachtung und Respekt und keine moralische Abwertung.
Und die Rolle der Kirchen? Die Kirchenführer vieler anderer europäischer Read more →
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2016-vr-zwei-fische-nachgereicht
Blog 132/November 2016
Guten Tag,
Günter Käfer und ich haben im Verbändereport Nr. 7/2016 einen Beitrag publiziert, der den Verbänden zeigt: Ohne Positionierung keine Orientierung.
Wer orientierungslos ist, kann auch andere nicht überzeugen. Er vergeudet Ressourcen. Er arbeitet nicht zielstrebig. Gerade wenn Ehren- und Hauptamt zusammenwirken, ist es ein Fehler, dies ohne Orientierungsrahmen zu tun. Markenfachmann Käfer verdeutlicht in dem Beitrag, dass positionieren bedeutet, in einen Markenprozess zu gehen. DFer schafft, richtig aufgesetzt, am Ende die wünschenswerte Klarheit zu den Kernfragen jeder Organisation und jeder Person: Wer bin ich? Wo will ich hin?
Ich erzähle am Schluß des Beitrags die Geschichte vom allgemeinen Christenfisch (Aufkleber am Auto, mit dem sich Christen kenntlich machen) und dem Kölner Fisch, einer Zuspitzung des Motivs bei einem der zurückliegenden Kirchentage. Leider fehlten im Beitrag die Fische. Deswegen werden sie nachgereicht. Hier können Sie sie schon sehen.
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
Blog 131/Okt. 2016
Das Jubiläum beginnt mit dem Reformationstag: Vor 500 Jahren schlug Martin Luther seine Thesen des Protests gegen die Glaubenspraxis der (katholischen) Kirche an die Tür der Wittenberger Schloßtür. Was ist die Hauptbotschaft der nun beginnenden einjährigen Luther-Feier? Zwei Optionen, die sich gegeneinander ausschließen: Hat der Protestantismus ausgedient, will er wieder unter’s Papstdach? Oder ist die Gewissheit gewachsen: Der Vorrat an Gemeinsamkeit reicht nicht, wir werden auch in Zukunft getrennt bleiben. Es gibt weiterhin gute Gründe für eine evangelische Eigenständigkeit.
„Ökumenisch sein“ ist jedenfalls kein Differenzierungskriterium. Wenn diese Haltung ausgerechnet am Reformationstag von den evangelischen Kirchenleitungen als Hauptsignal ausgesendet wird, zeigt das: Man drückt sich Read more →