09 Juli

Buchresonanz: Beneidenswert! – Wenn Babyboomer 65 und Altachtunsechziger 80 werden

Martin Löwenstein SJ, München
die nicht mehr Das Buch berührt, zumal, wenn ich den Autor kenne und Dir in Freundschaft verbunden bin.
Du beschreibst eindrucksvoll, wie die Generation der Babyboomer und Achtundsechziger in einen historisch neuen Freiraum eintritt, der viele Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen birgt. Besonders angesprochen hat mich Deine differenzierte Darstellung der fünf Phasen des Übergangs vom Berufsleben in die neue Lebensphase – von Fassungslosigkeit über das Erkennen der Realität, das Zu-Atem-Kommen, den Neustart bis hin zum Angekommensein. Diese Phasen sind nicht nur für „weltliche“ Karrieren relevant, sondern spiegeln sich auch im Leben von Ordensleuten wider.
Gerade wir Jesuiten kennen keine feste Altersgrenze. Das hat Vorteile – wir dürfen und sollen uns bis ins hohe Alter einbringen, Verantwortung übernehmen, Sinn stiften und Generationen verbinden. Aber es bringt auch die Gefahr mit sich, den Absprung zu verpassen, die eigenen Grenzen zu übersehen und sich schwer zu tun, die Arbeit loszulassen. Die von Dir beschriebene „Encore Career“, die Karriere nach der Pensionierung fällt für uns Jesuiten aus, ist zumindest oft kein klarer Schnitt, sondern ein fließender Übergang, der manchmal zur Überforderung führen kann. Deine Thesen zum Weiterdenken, insbesondere die zum „Unruhestand“ und zur Notwendigkeit, das Neue zuzulassen und zu integrieren, treffen hier einen wunden Punkt.
Du schreibst, dass der Begriff „verdienter Ruhestand“ an Attraktivität verliert und oft nur noch als Trostformel dient, um jemanden aus dem Weg zu räumen. Das ist für Ordensleute, die sich ihr Leben lang als „gebraucht“ und „gerufen“ verstehen, eine besonders schwierige Erfahrung. Die von Dir geschilderten Statusängste, die Suche nach neuer Struktur und Sinn, das Ringen um Anerkennung und das Loslassen von alten Rollen – all das begegnet mir auch in Gesprächen mit Mitbrüdern, die sich fragen, wie sie ihre „gewonnenen Jahre“ sinnvoll gestalten können.
Sehr wertvoll fand ich Deine Betonung der Bedeutung von Ritualen, Routinen und kleinen Alltagsstrukturen, um Halt zu finden. Auch das tägliche Gebet, das Du als Möglichkeit erwähnst, den Tag zu rahmen, ist für uns Ordensleute ein zentrales Element, das hilft, die innere Aufmerksamkeit zu bewahren und nicht in Belanglosigkeit oder Aktivismus zu verfallen.
Die Rolle der Großeltern haben wir natürlich nur übertragen, aber das Weitergeben von Erfahrung und Werten, und die Bedeutung von Generativität und Empathie im Alter – das wäre auch für unsereins schick. „Für-andere-da-Sein“ und das „Magis“ – das Mehr an Hingabe – sollte ja auch im Alter nicht aufhören. Gleichzeitig ist es eine Kunst, rechtzeitig loszulassen und anderen Platz zu machen, ohne sich selbst zu verlieren. Hier sehe ich eine Parallele zu Deiner These, dass der Rollenwechsel – vom Macher zum Ratgeber, vom Anweiser zum praktisch Handelnden – eine Chance ist, neue Erfahrungen zu sammeln und nicht im aussichtslosen Wettbewerb mit den Nachfolgern zu verharren.
Besonders gefallen hat mir Deine Ehrlichkeit im Umgang mit Brüchen, Krankheiten und der Endlichkeit des Lebens. Die von Dir zitierten Stimmen, die sich auf das Leben nach dem Tod freuen oder es als offene Frage stehen lassen, spiegeln auch die spirituelle Weite wider, die ich mir für mich im Alter wünschen würde.
Das Buch ist stark auch in den vielen praktischen Beispielen: von der Bedeutung der Freundschaft, der Kraft von Haustieren (geht in Jesuiten-WG gar nicht!), dem Wert von Engagement und der Notwendigkeit, sich auch im hohen Alter nicht zu isolieren. Ich versuche gerade hier in einen neuen RC zu kommen….
Intergenerationeller Dialog,, Service Learning oder die „Generationsbrücke“ klingen gut, um den Austausch zwischen den Generationen lebendig zu halten. In der Praxis habe ich es noch nie wirklich erlebt – außer als Nebenprodukt des alltäglichen Zusammenlebens, wie es in den Kommunitäten bei uns ja normal ist.
Also: Gratulation zu dem Büchlein!

Habe Ihr Buch mit Begeisterung gelesen, nach Ihrer beeindruckenden Lesung bei der Mainzer Buchmesse!
Habe mich in vielem wiedererkannt und auch bestätigt gefühlt.
Ihnen herzlichen Dank fürs Mutmachen mit besten Grüßen,
Ingeborg Dörrlamm-v.Carlblom

Info-Flyer (PDF)

„Das Buch verdient eine breite und aufmerksame Leserschaft“. (Prof. Dr. Ursula Staudinger)

„Henning von Vieregge, der sich als Publizist und Vortragender seit vielen Jahren mit dem Thema Altersforschung und Wohlstandsgestaltung beschäftigt, zeigt in seinem aufschlussreichen amüsanten und von der Praxis geprägten Buch, was man über den Ruhestand wissen sollte und wie man es schafft, aus der geschenkten Zeit gewonnene Jahre zu machen.“ (Jens-Peter Kruse, stellvertretender Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen BAGSO)

(Rückmeldungen zum Vorgängerbuch „Neustart mit 60“, dessen Texte zu ca. einem Drittel in „Beneidenswert!“ übernommen wurden)

Thomas Boenisch, Werber, Stuttgart Ein „echter von Vieregge“: lebensklug, mit feinsinnigem Humor und vor allem lebensbejahend! Was mir besonders gefiel, dass realistische Chancen und Möglichkeiten im sogenannten vierten Lebensabschnitt aufgezeigt werden. Diese Betrachtung kam mir im aktuellen Gemengelage von „höher, schneller, weiter“ (aka Hamsterrad) erst durch diese Lektüre bewusst in den Sinn

Helmut Voss,Mainz
Das richtige Buch zum immer lohnenden Neustart „Besonders gut hat mir gefallen, wie lebensnah und humorvoll die Rituale und Befindlichkeiten geschildert werden, die uns Fastrentner begleiten. Und welche Möglichkeiten es doch gibt, seine ganz persönlichen Konsequenzen zu ziehen und sein Leben, eigentlich muss man sagen, endlich, selbst und selbstbestimmt in die eigenen Hände zu nehmen.
Wunderbar kann man nachlesen, wie es einem so in den letzten Jahren am Arbeitsplatz ergeht. Und dass man mit seinen Gedanken über die eigene Stellung in der Familie, im Unternehmen, bei seinen Freunden, Bekannten und Nachbarn nicht allein, sondern in guter Gesellschaft ist. Und auch, wenn es um die Zukunft geht. Der Neustart mit sechzig lohnt sich auch noch, wenn man siebzig Jahre alt ist. Er lohnt immer.
Henning von Vieregge schreibt nicht nur klug, sinnvoll und klar gegliedert, sondern auch so engagiert und mitreißend, dass man Lust bekommt, alle Lethargie abzuwerfen und sich daran zu machen, die Vorschläge nicht nur im Geiste anzunehmen, sondern in der realen Welt auszuprobieren und umzusetzen. Auf dass die Restlaufzeit sinnvoller und sinngebender wird“.

Helmut Voss ist Pensionär in Mainz. Wir haben uns in einem Seminar des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung kennengelernt und festgestellt, dass beide Familien aus Mecklenburg stammen.

Prof. Dr. Klaus Dörner, Hamburg
Man ist nie über- oder unterfordert
„Ich habe Ihr Buch gleich als erstes Produkt der Weihnachtsausbeute konsumiert – und zwar mit Begeisterun. Ihr Buch gehört zu den eher seltenen Buchprodukten, die sich mit der Lektüre weiterentwickeln,so dass man zu keinem Zeitpunkt über- oder unterfordert ist- wer kriegt das schon so gut hin- und das noch bei einem Thema, das ja in der Tat ein Epochenthema ist, also die Verhaltensänderung von mindestens zwei- bis 300 Jahren umfasst. Also, ich bin jedenfalls ganz fasziniert und werde reichlich Gebrauch von dem Buch machen.“

Klaus Dörner hat zwei zentrale Bücher zum Thema geschrieben: „Leben und sterben, wo ich hingehöre, Dritter Sozialraum und neues Hilfesystem“, Paranus Verlag, Neumünster 2007 und „Helfensbedürftig -Heimfrei ins Dienstleistungsjahrhundert“, Paranus Verlag, Neumünster 2012 Dörner verstarb 2022.

FAZ März 2017
2017 FAZ Rezension

Karl-Heinz Peters
„Ruhestand –und wie man damit konstruktiv umgeht:

Ein wertvoller, konkreter Helfer, den Unternehmen, Behörden und Institutionen für zukünftige „Kandidaten“ bereit halten sollten.“

Prof. Hans-Heinrich Peters, Hannover ist Pensionär,war u.a. Direktor der Börse Hannover und leitend beim NDR tätig.

Marianne Weber, Mainz
Lebendiger Sprachstil
„Ich fand das Buch sehr interessant, reich an fundiertem Wissen, viele Stimmen kamen zu Wort, der Sprachstil lebendig, bilderreich und eindrücklich, z.B. Leuchttürme des Gelingens, das Literaturverzeichnis eine Fundgrube. Besonders gut gefallen hat mir
-die Darstellung der Phasen des Abschieds, ähnlich einem Trauerprozess um einen geliebten Menschen
– das Loblied auf die Rituale
– die persönlichen Erfahrungen des Verfassers
– die Thesen zum Weiterdenken.
Was mich unangenehm berührt hat, war ganz am Anfang auf S.9 die Bemerkung „Die nur-Ruheständler können wir getrost vernachlässigen“. Das klingt in meinen Ohren verächtlich. Ich assoziiere mit Nur-Ruheständler den abfällig gefärbten Begriff der Nur-Hausfrau.Im Gegensatz zum Nur-Ruheständler hat mir die Wortschöpfung des „praktizierenden Mußeologen“ sehr gut gefallen. Ich werde das Buch sicher öfter Freunden schenken und in meiner Praxis empfehlen als Anstiftung zum dynamischen Ruhestand.“

Loring Sittler, Berlin
Verbandsmanagerleben nach dem Abschied: „Zu viel Ruhestand ist zu wenig“ – Ein Ratgeber, der keiner sein will

Den Übergang vom Vollzeitberuf in die zumeist irreführend immer noch Ruhestand genannte Zeit danach haben auch Verbandsmanager zu bewältigen. Nach den 68ern ist nun die Generation der Babyboomer damit beschäftigt. Deren Verrentung treibt den demografischen Wandel in der Form des Zuwachses an Älteren in bisher unbekannte Höhen; noch nie hat ein Geburtsjahrgang in solcher Stärke den 50. Geburtstag gefeiert wie der Jahrgang 54 vor zwei Jahren. Loring Sittler, bis Sommer diesen Jahres Leiter des Generali Zukunftsfonds, dessen Thema in den zurückliegenden Jahren Altern und Engagement war (Vergl. Interview mit Sittler in 2/16) schildert, was im neuen Buch unseres Redaktionsmitgliedes Henning von Vieregge „Neustart mit 60“ zu diesen Themen zu finden ist.

Der Untertitel des Buches von Henning von Vieregge, Neustart mit 60, lautet „Anstiftung zum dynamischen Ruhestand“. Die Anstiftung ist wörtlich zu verstehen: Es ist kein praktischer Ratgeber für Menschen im Übergang zwischen Hauptberuf und nachberuflicher Phase. Den Einstieg liefert Deutschlands bekanntester Gerontologe, Prof. Andreas Kruse, der das Humanvermögen der Älteren herausstellt (S.6f.) und den nachfolgenden Text wegen „profunder Überlegungen“ und „innovativer Konzepte“ lobt. Autor Henning von Vieregge, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Kommunikations- und Werbeagenturen GWA in Deutschland, der sich mit einem ersten Buch und einem Hörbuch tief in das Thema hineingearbeitet hat, nennt sein neues Werk eine Art „Vorsorgeuntersuchung auf dem Terrain der Lebenskunst“ (S.14). Es richtet sich insbesondere an alle, die den Anspruch haben, „sich nicht aufs Altenteil zurückzuziehen und schon gar nicht zurückdrängen zu lassen, sondern mit frischem Schwung und neuen Zielen am eigenen Leben und am Leben anderer gestaltend mitzuwirken“ (S.11).

Im zweiten Kapitel wird anschaulich beschrieben, wie schlecht wir darauf vorbereitet sind, aus dem „Hamsterrad des Lebens“ (S.12) rausgeworfen zu werden und richtigerweise darauf hingewiesen, dass „zu viel Ruhestand körperlich, geistig und seelisch zu wenig ist“ (S.17). An mehreren konkreten Beispielen wird mit Zitaten belegt, was einem alles an Merkwürdigkeiten bevorsteht bei der Verabschiedung und in der Folgezeit, auch was für Fehler man vermeiden muss in den aufgezeigten fünf Phasen des Abschieds. Nach „Fassungslosigkeit, Zorn und Verzweiflung“ (ab S.29 – diese Phase muss nicht von jedem durchlaufen werden!), „Erkennen der Realität (ab S.32) und schließlich „Zu Atem kommen“ (ab S.33) folgt als vierte Phase „Bereitsein zum Neustart“ und – wenn man Erfolg hat – die letzte Phase „Angekommen“, in der die Lebenszeit Strukturen hat, „täglich, wöchentlich und übers Jahr und das Leben nun wieder ausgefüllt und sinnvoll ist, vielleicht weniger ausgefüllt, womöglich deutlich sinnvoller ist als vordem.“ (S. 35)

Im dritten Kapitel werden die drei weitgehend tabuisierten „Angst-Bündel“ (S.39ff) des Übergangs abgehandelt: Angst vor materiellen Verlusten, Angst vor bisher gewohnter Rahmenbedingungen und – last not least! – Angst vor Statusverlust. Der Autor singt dann ein „Loblied auf Rituale“ (S.44), um den „Schmerz des Wandels zu dämpfen“ (S.47) und als möglichen Einstieg in eine neue Zeitstruktur.

Im vierten Kapitel erfolgt ein Exkurs in die 68er Generation, die er als „glücksverwöhnt“ bezeichnet (S.51ff) und das übergeht in drei Gedanken zur Übergangsphase, die er Klaus Dörner zitierend, als „soziales Niemandsland des sozialen Lebensabschnitts ohne Rollenerwartungen“ (S.64) beschreibt. Sein erster Gedanke: „Altern ist kein Verkümmerungsprozess, sondern Austausch von Gewinn und Verlust“ (S.64). Thema dabei ist auch das „defizitäre Altersbild“ und der Jugendwahn und einige damit verbundene „Scheinheiligkeiten“ (S.67). Der Schwierigkeit, Altersstufen zu unterscheiden, widmet sich der zweite und dritte Gedanke in Anlehnung an Dörner: „Meine jeweils zukünftige Altersstufe“ (Gedanke 2) „ist mir neu, unbekannt, fremd“ (Gedanke 3)(S.70) und fasst die „Botschaft“ unter dem Motto zusammen: „Nur nicht zu wenig Ehrgeiz!“ (S.71).

Das Fazit im 5. Kapitel wird mit einem anschaulichen Bild eingeleitet: „Man muss an das Haus anbauen und es nicht abbrennen.“ Es geht um die Themen „frühzeitig aussteigen und die Bedingungen stellen“ (S.75ff), um „Arroganz als Bumerang“ (S.78), um das oft vergebliche „Warten auf Anrufe“ (S.80) und um das rechtzeitige Planen der nächsten Schritte: „Die zweite Karriere beginnt schon während der ersten.“ (S.81). Das Alter wird mit Hinweis auf Gerhard Wegner, als „Gestaltungsprojekt“ beschrieben (ab S.83), in dem es wichtig ist zu wissen, ob man „sich treiben lässt oder ob einen etwas treibt“ (S.85), aus dem Lebenssinn erwachsen kann.

Das Buch schließt mit einer „Anleitung zu Zukunftsoptimismus“ (S.89), einer sprachlichen Anleihe bei Matthias Horx, in der insbesondere die Potentiale Älterer und die wachsende Bedeutung des freiwilligen Engagements als Ergänzung staatlicher Institutionen bei der gesellschaftlichen und kulturellen Integration beschworen werden. Am Ende steht eine sehr bunte Reihe von 21„Thesen zum Weiterdenken“, von der hier nur zwei erwähnt werden: „Der Arbeitsmarkt für Ältere (silver worker) kommt in Bewegung und kann bewegt werden.“ (These 5, S.96) und „Das Konzept ‚Gewonnene Jahre, gewonnene Lebensqualität’ muss formuliert, gewollt und dann erstritten werden. Es schließt in seiner Botschaft von der Balance zwischen privatem, beruflichem und philanthropischem Leben als Bedingung gelingenden Lebens die jüngeren Jahrgänge ein, setzt aber bei den Älteren an.“ (These 11, S.97)
Ergänzt wird das Buch von einer sehr hilfreichen Liste der „Bücher, die weiterhelfen“ (S.100f) und einem Hinweis auf die Herausgeber/Agentur Neue Ufer, Wiesbaden, die professionelle Beratung und Coaching beim Übergang anbietet (S.106ff).

Insgesamt eine runde Sache.“

Loring Sittler war bis 2016 Leiter des Generali Zukunftsfonds und ist Mit-Autor von „Wir brauchen Euch! Wie sich die Generation 50 Plus engagieren und verwirklichen kann“ Murmannverlag, Hamburg 2011 sowie zusammen mit Caitrin Lynch, „Geht’s noch, Die Rentner GmbH-Arbeit und Selbstwert im Alter, J. Kamphausen Mediengruppe, Bielefeld 2016

Die Rezension ist aus aus: Verbändereport 1/2017

Zwei Nachträge zu früheren Veröffentlichungen:

Halbzeit des Lebens
Sollte man über seine nachberufliche Lebensphase frühzeitig nachdenken
oder lieber alles auf sich zukommen lassen? Mit Ende des
Erwerbslebens direkt in den Ruhestand? Oder später? Warum eigentlich
nicht eine Zweit-Karriere starten? Bezahlt oder unbezahlt?
Geht es nicht letztlich immer um die eine große Suche: nach einem
erfüllten Leben? Eine Menge Fragen, auf die der UnruhestandsExperte
Henning von Vieregge Antworten gibt – vielfältige, manchmal
sogar widersprüchliche, aber immer gescheite und humorvolle.
Das zweieinhalb Stunden-Hörbuch regt dazu an, die zweite Lebenshälfte zu gewonnenen
Jahren zu machen: für sich und für die Gesellschaft des längeren Lebens. Anschaulich und
ausführlich schildert von Vieregge was zu tun ist, wenn die „Autobahn des Lebens“ der 68er
in die „Rüttelstrecke“ der zweiten Lebenshälfte übergeht. Auf der zweiten CD wird das Ganze
durch die Beschreibungen der Wirkungen des bürgerschaftlichen Engagements wissenschaftlich
vertieft.
Henning von Vieregge, Halbzeit des Lebens – was nun? Alt-68er und Babyboomer
zwischen Engagement, Zweitkarriere und Ruhestand, steinbach sprechende bücher
2015, 2 CDs, 156 Minuten (ISBN 978-3-86974-209-0)
aus:EAfA Rundbrief 67/2015

Ruhestand kommt später
Viele Berufstätige träumen vom Ruhestand: Endlich Zeit für sich
haben, verreisen, wandern, entspannen, mit den Enkeln spielen,
den Tag genießen. Doch dieser Traum kann schnell platzen.
Gerade Männer fallen nach dem Ausscheiden aus dem
Berufsleben oft in ein tiefes Loch und wissen nichts mit der neu
gewonnenen freien Zeit anzufangen. Viele sind orientierungslos
oder haben Angst vor einem Statusverlust. Und doch sind sie reif
für neue Herausforderungen.
Henning von Vieregge ist davon überzeugt: Wer in Rente geht,
sollte sich nicht zur Ruhe setzen, jedenfalls nicht sofort und nicht
vollständig, meint der Autor. Denn durch Arbeit, bezahlt oder
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unbezahlt, bleibt man mitten im Leben. Wer die Chancen des neuen Lebensabschnittes
nutze, könne noch viele silberne Jahre erleben.
Das Buch zeigt, wie „Altgediente“ als Berater oder Mentoren Kompetenzen, Erfahrungen und
Wissen an andere weitergeben können. Dabei stellt der Autor empirisch erprobte
Lebensmodelle vor und zeigt, wohin die Reise in der Arbeits- und Zivilgesellschaft geht.
Henning von Vieregge, Ruhestand kommt später. Wie Manager das Beste aus den
silbernen Jahren machen, Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt 2013, 301 Seiten
(ISBN 978-3-89981-269-5)
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aus: EAfA Rundbrief 63/2014

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