Meine nächsten Termine

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  • 26.04.2024: Crewtreffen Rotary Governor 20/21 Bad Bentheim
  • 13.06.2024: RC Eisenberg Clubleben im Stresstest

Ökologische Nachhaltigkeit beginnt beim Pfanzen und Müll sammeln- Ein Impulsvortrag

23 Mai
23. Mai 2023

295/Mai 2023


Guten Tag,
ich habe bei einem rotarischen Clubwettbewerb zur ökologischen Nachhaltigkeit einen Impulsvortrag gehalten, der deswegen über Rotary hinaus von Interesse sein könnte, weil ich erstens Merkmale einer gelungenen Pflanzaktion aus den Siegerclubs zusammengetragen und zweitens über den Pflanzrand hinaus Vorschläge gemacht habe, die für jede zivilgesellschaftliche Organisation lokal von Interesse sein könnten
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

5. Mai 2023 Preisverleihung Clubwettbewerb zur Nachhaltigkeit im Distrikt 1820, Bad Homburg
Liebe Repräsentanten der Siegerclubs, Ihr seid in Personalunion die Macher, lieber Governor,
„Gesucht werden starke Ideen und eine starke Praxis zur ökologischen Nachhaltigkeit aus 2022 und 2023“, hieß es im Flyer zum Wettbewerb. Die Sieger- Clubs sind die Avantgarde der Nachhaltigkeit bei Rotary im Distrikt 1820.
Was zeichnet sie aus?
Alle fünf Projekte sind grün.
Ihnen allen liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Zukunft der Erde gefährdet ist und wir etwas tun müssen. Die Überschrift über die Projekte könnte lauten (bei einer Ausnahme, auf die ich zurückkomme) „Rotary pflanzt“, nämlich Blühwiesen, Büsche, Bäume, letztere als Obstbäume oder als Mischwald. Read more →

Buchempfehlung Cora Stephan

07 Mai
7. Mai 2023

294/Mai 2023

294/Mai 2023
Guten Tag,
ich empfehle folgendes Buch
Cora Stephan, Über alle Gräben hinweg- Roman einer Freundschaft
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023
Mir ging es so, dass ich durch den Text angeregt wurde, über Episoden und Personen zu recherchieren. Der Verlust von Schlesien ist mir nochmals deutlich geworden. Ja, ich habe den Roman gerne gelesen. Meine Frau hat mich auf einen weiteren Aspekt aufmerksam gemacht. Sie fand die historischen Sichtweisen spannend. Stimmig, aber selten so zu lesen, war ihr Urteil. Nun hat sie sich „Margo“ rausgesucht, um dieses Buch zum zweiten Mal zu lesen. Gibt es ein schöneres Kompliment? Cora Stephan hat mit ihren drei Romanen(der dritte heißt „Margos Töchter“) einen Kosmos von verbundenen Personen mehrerer Generationen geschaffen, zu denen man zu gern noch mehr erfahren möchte. Andererseits: Neugierde, Geheimnis und Attraktion sind Geschwister.

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge
P.S. Bei Amazon finden Sie weitere Rezensionen, die zum Teil stärker auf den Inhalt eingehen.

TAR,Nullpunkt: Kino- und Lesetipp

01 Apr
1. April 2023

293/2023
Guten Tag,
der Film TAR ist noch in den Kinos. Geht hin, bevor er verschwindet. Der Film war kein großer ökonomischer Erfolg. Dafür ist er zu sperrig. Die Geschichte der Dirigentin TAR (Cate Blanchett), die Chefin der Berliner Philharmoniker wird, ist so vielfältig und widersprüchlich, dass ich beim zweiten Kinobesuch genauso viel Neues gesehen und gehört habe wie beim ersten. Das ist Kunst. Keine Kunst ist präsent ohne Nachhall und Geheimnis. In einer der Schlüsselszenen unterrichtet TAR eine angehende Dirigentenklasse und nimmt sich dort einen jungen Mann vor, der versucht, sich ihrem Charisma zu entziehen. Streitpunkt wird Johann Sebastian Bach. Der junge Mann findet, dass er wenig Neigung verspürt, die Musik eines so alten weißen Mannes zu dirigieren. Sie macht ihm in heftiger Weise klar, dass er als Dirigent nicht an der Biografie von Bach gemessen wird, sondern daran, was er aus dem Werk macht. Der junge Mann verlässt wortlos den Raum. Zu viel Aggression für eine „Generation beleidigt“ (Caroline Fourest). Es passiert, was neuerdings verlässlich passiert: die Szene, zugeschnitten und zugespitzt, erscheint als Video in den sozialen Netzen. Das Echo kann man sich denken. Kann sich auch denken, dass genau Szenen wie diese das Oscargremium daran gehindert haben, die nominierte Cate Blanchett auszuzeichnen. Was hätte das wieder für aufgeregte Debatten gegeben.

Ein Freund hat mir das knapp 200 Seiten Buch von Artem Tschech, Nullpunkt, empfohlen. Ich empfehle es weiter. Der Autor ist ein Intellektueller aus Kiew, der 2015 für ein Jahr an der Donbass Front gedient hat. In knappem präzisem Stil beschreibt Tschech, wie dieses Jahr ihn und seine Kollegen aus dem Schützengraben verändert hat: „Wir sehen den Krieg, wie er ist. Und wir sehen uns selbst so, wie wir sind. Schnapsdurchtränkt, vom Winde verweht, verbrannt, verroht, meist apathisch mit entzündeten Augen, entzündetem Zahnfleisch, gut geräuchert, mit langsamen Bewegungen, scharfem Blick und extremen Ansichten. Durcheinander und durchgedreht.“ Man versteht, warum das Minsker Abkommen von 2015 für die Ukraine so wichtig war. Es hat ihr Zeit gegeben, aus einer verrotteten, verlassenen Truppe eine Armee mit Ausbildung, Willen und Vision zu machen.
Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge

Nicht nur an die Terroropfer von rechts erinnern- Ein Leserbrief

01 Mrz
1. März 2023

292/März 2023
Guten Tag, mein Freund Max Steinacher gehört in Tübingen zu den Menschen, die sich seit dessen Einkerkerung wöchentlich in Mahnwachen für die Freilassung von Raif Badawi einsetzen.
In einem Leserbrief an die dortige Lokalzeitung hat sich Max anlässlich einer Gedenkdemonstration in seiner Heimatstadt für die Opfer von Hanau dafür eingesetzt, dass die Erinnerungskultur breiter aufgestellt sein sollte. Die Opfer islamistischer Gewalt dürfen nicht ausgeklammert werden. Auch für sie sind Gedenkdemonstrationen bei Jahrestagen u.ä. richtig und wichtig.
Was den Täter von Hanau betrifft, zitiert Steinacher einen führenden forensischen Gutachter, der den Täter für eine psychisch tief gestörte Persönlichkeit hält. Das würde bedeuten, dass es sich hier um einen Einzeltäter handelt und die Ausrichtung des Gedenkens überdacht werden müsste.

Sehr lesenswert!
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Samstag, 25. Februar 2023
Seite 31
Tübinger Chronik
Leserbriefe
Nicht vergessen
Max Steinacher, Tübingen
In Tübingen gedachten rund 200 Menschen der Opfer eines Rassisten in Hanau vor drei Jahren.
Am dritten Jahrestag des Anschlags von Hanau wurde an die neun Opfer erinnert („Gegen den in der Gesellschaft verwurzelten Rassismus“). Ja,wir dürfen die Opfer nicht vergessen.
Auch nicht die zwölf Menschen, die am 19. Dezember 2016 auf dem Breitscheidplatz in Berlin ihr Leben verloren, die 193 Toten vom Atocha-Bahnhof in Madrid, die 86 Toten von Nizza, die 89 Toten vom Bataclan-Theater, Samuel Paty und viele andere. Die Täter: Rassisten, Islamisten oder was?

Tobias Rathjen, der 43-jährige Mörder von Hanau, hinterließ eine Videobotschaft auf seiner Website, in der er sich an das amerikanische Volk wandte. Er warnte vor unsichtbaren Geheimgesellschaften, die ihr Land kontrollierten. In Untergrund-Militärbasen werde der Teufel angebetet,kleine Kinder missbraucht und getötet.
Hans-Ludwig Kröber, einer der renommiertesten deutschen forensischen Gutachter, hat in der „Zeit“ vom 23. April 2020 ausführlich die Persönlichkeit des Mörders analysiert. Er fasst zusammen: „So imponiert das Geschehen eher als ein finaler psychotischer Amoklauf denn als ein ideologisch motivierter Terroranschlag (…) Rathjen gehört zu der kleinen Minderheit schizophren Erkrankter, die gefährlich werden, wenn sie unsichtbar und unbehandelt bleiben.“

Endlich gefunden: Eine universal einsetzbare Aussage, die nichts aussagt

24 Feb
24. Februar 2023

291/Februar 2023
Guten Tag,

ich habe heute der hiesigen Zeitung (AZ vom 24.2.2023) im Mainzer Lokalteil eine Textpassage des Pressesprechers der städtischen Pressestelle gefunden, die geeignet ist, universal eingesetzt zu werden, wenn eine Anfrage nicht beantwortet werden kann oder darf. Es wäre sträflich, diesen Text nicht zu allseitigem Gebrauch zur Verfügung zu stellen. Er lautet:

„In diesem Bereich sind vielfältige Akteure involviert und es finden derzeit Kooperationsgespräche zur Optimierung der Abläufe unterschiedlicher Beteiligter statt, um effizient und abgestimmt zu agieren. Daher ist es derzeit zu früh, um Näheres auszuführen.“

Man beachte den Einsatz von Fremdwörtern und die Länge der Erklärung, an deren Ende keine Aussage steht. Auf diese Weise kann aber den Nachfragern klar gemacht werden, dass es sich die zahlreichen Beteiligten keineswegs einfach machen und es am besten ist, nicht so rasch die Frage zu wiederholen. Insbesondere im öffentlichen Sektor ist es wichtig, jegliche Festlegung insbesondere zeitlicher oder preislicher Art zu vermeiden, weil die Erfahrung lehrt, dass sich derartige Festlegungen infolge stets überraschend auftauchender Schwierigkeiten sehr rasch als voreilig erweisen.

Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge
P.S. Der Pressesprecher der Stadft Mainz verdient eine Auszeichnung durch den PR-Verband.
Nachtrag
Mein Freund Uli-Schulte-Döinghaus hat mir folgende wunderbare Ergänzung zum obigen Beitrag geschrieben:
Lieber Henning, ich habe den Sprachroboter ChatGPT gebeten, den Text in verständliche Sprache zu übertragen. Der Roboter hat das gut und blitzschnell erledigt:
„Viele Leute arbeiten an diesem Thema. Sie wollen besser zusammenarbeiten. Sie reden gerade darüber, wie sie das machen können. Deshalb kann ich noch nicht mehr dazu sagen.”
Man muss annehmen, dass die naheliegende Empfehlung an Pressesprecher (m,w,d), sich zukünftig vor Aussendung von Erklärungen des Sprachcomputers zu bedienen, der Komplexität der Anforderungen in einer Staatsbürokratie in keinster (beliebte Steigerungsform) Weise gerecht wird.(Datenschutz, Personalrat,amerikanisches Unternehmen, nicht ausreichend erprobtes Instrument usw.)

Oberbürgermeister-Wahl in Mainz: Warum gibt es nur diese Kandidaten?

17 Jan
17. Januar 2023

290/2023
Guten Tag,
der Wikipedia – Eintrag über Mainz liest sich im Einstiegstext wie folgt:
Mainz sich (lateinisch Mogontiacum) ist die Landeshauptstadt des Landes Rheinland-Pfalz und mit 217.556 Einwohnern zugleich dessen größte Stadt. Mainz ist kreisfrei, eines der fünf rheinland-pfälzischen Oberzentren und Teil des Rhein-Main-Gebiets. Mit der angrenzenden hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden bildet sie ein länderübergreifendes Doppelzentrum mit rund 500.000 Einwohnern auf 301,67 Quadratkilometern. Im Verbund mit den jüdischen Gemeinden der oberrheinischen Städte Speyer und Worms wurden die Monumente dieser SchUM-Städte am 27. Juli 2021 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die zu römischer Zeit gegründete Stadt ist Sitz der Johannes Gutenberg-Universität, des römisch-katholischen Bistums Mainz sowie mehrerer Fernseh- und Rundfunkanstalten, wie des Südwestrundfunks (SWR) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Mainz ist eine Hochburg der rheinischen Fastnacht.
Mainz gilt zu Recht als eine liebenswerte Stadt. Und zudem unverhofft als eine Stadt mit Aufstiegschancen, zu verdanken Biontechs Erfolg weltweit, der die Stadt aus ihrem Schuldenverlies befreit. Kürzlich kam ihr der Oberbürgermeister abhanden und zwar ebenso unverhofft. Michael Ebling (SPD) nutzte den Rücktritt des bisherigen rheinland-pfälzischen Innenministers zum lange angepeilten politischen Aufstieg. Die Parteien in Mainz mussten also Kandidaten finden. Ich habe im Leserbrief in der lokalen AZ die These aufgestellt, dass die Nominierten allesamt nicht den Anforderungen entsprechen, die an diese Position zu stellen ist. Es gibt zwei Möglichkeiten der Erklärung. Entweder sind die Parteien nicht in der Lage, geeignete auch auswärtige Kandidaten zu finden oder sie sind nicht willens. Beides ist problematisch. Am Geld kann es eigentlich nicht liegen, denn alleine das Grundgehalt des Mainzer OB liegt bei 10.000 € monatlich. Oder sind immer weniger Persönlichkeiten bereit, sich einer solchen Aufgabe zu stellen? Sie verlangt Einsatz rund um die Uhr und große Nehmerqualitäten. Unfreundlicher Umgang, mangelnder Respekt vor Menschen in Verantwortung haben auch die lokale Ebene erreicht. Zu untersuchen wäre, ob die Kandidatensituation in Mainz ein Ausreisser ist oder Beispiel einer Entwicklung. Letzteres wäre sehr bedenklich.Für Mainz bleibt zu hoffen, dass der Gewinner der Wahl aus Potential Qualität entwickelt.
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

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