Meine nächsten Termine

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  • 22.04.2024: Taskforce Rotary für Ukraine
  • 25.04.2024: Seminar Teil 2
  • 26.04.2024: Crewtreffen Rotary Governor 20/21 Bad Bentheim
  • 13.06.2024: RC Eisenberg Clubleben im Stresstest

Bürgerräte- eine gute Idee?

09 Sep
9. September 2023

301/September 2023
Guten Tag,
über Bürgerräte wird gerätselt (was ist das eigentlich?) Und gestritten. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur, nannte Bürgerräte „einen Angriff auf die organisierte Zivilgesellschaft“. So erspare sich die Politik die Experten und wurde sicher eine Scheinlegitimation durch Bürgerräte. Schlimmstenfalls, das muss man einräumen, ist diese Gefahr nicht von der Hand zu weisen. Ich möchte behaupten, dass diese Gefahr aber umso geringer ist, je basisnäher das Instrument der Bürgerräte eingesetzt wird. Auch muss die unabhängige professionelle Moderation, die schon bei der Auswahl der Bürger und der Benennung der Fragestellung einzusetzen hat, gewährleistet sein. Kurzum, Hans – Peter Meister, der sich bei dem Thema mit beruflicher Erfahrung gut auskennt, und ich haben die Steilvorlage von Zimmermann genutzt und gegengehalten.
Der Beitrag steht oben.
Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Flüchtlinge und Arbeitsmarkt- keine Erfolgsbilanz, warum eigentlich?

15 Aug
15. August 2023

Blog 300/ August 2023
Guten Tag, während die Flüchtlingswelle aus der Ukraine einigermaßen zum Stillstand gekommen ist, ungeachtet der Zerstörungen, die Nacht für Nacht durch russische Raketen und Drohnen angerichtet werden, nimmt die Zahl der Flüchtlinge aus anderen Ländern, insbesondere dem arabischen Raum, weiter zu. Die reichen arabischen Länder sind als Zielorte entweder nicht erwünscht oder sie haben Mittel und Wege gefunden, Flüchtlinge abzuwehren. Ebenso die autoritären Regime wie Russland oder China. Obwohl Demokratie als Import offenkundig unerwünscht ist, weil als Angriff auf die eigene Kultur und die Souveränität verstanden, werden Länder mit Demokratie bevorzugt. Oder muss man sagen, Länder mit einem ausgebauten Sozialsystem, das Flüchtlingen weitgehend zur Verfügung steht?
Die Kommunen hierzulande klagen über die Kostenbelastung. Die Kostenbelastung wäre deutlich geringer, wenn Flüchtlinge schneller in Arbeit kämen und Anreize zur Aufnahme stärker wären.
Integration der ukrainischen Flüchtlinge in Arbeit: mangelhaft
Angesichts von Facharbeitermangel und nachlassender internationaler Wettbewerbsfähigkeit sollte man meinen, dass von verantwortlicher Seite alles getan wird, um arbeits- und integrationswilligen Zuwanderern die Hindernisse in die Arbeitswelt wegzuräumen. Oftmals ist das Gegenteil der Fall. Es wird durch widersprüchliche Zielsetzung, Schlamperei, Langsamkeit und fehlende Differenzierung arbeitswilligen Ausländern unnötig schwer gemacht, bezahlte Arbeit aufzunehmen. Auf die Weise beschädigt man nicht nur Biografien dieser Menschen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
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und widersprüchliche Zielsetzung: Die offizielle Ausrichtung besteht darin, dass die Flüchtlinge, zumeist Frauen, nach ihrem Qualifikationsstand eingesetzt werden sollen. Deswegen werden sechsmonatige Deutschkurse mit Sozialleistungen verkoppelt und zwingend vorgeschrieben und eine unmittelbare Arbeitsaufnahme wird von Amts wegen verhindert, auch wenn Arbeitgeber dies wünschen. Helferberufe, dort also, wo es im Moment besonders zwackt, sind offensichtlich verpönt. Diese Strategie wäre nur sinnvoll, wenn die Mehrzahl der ukrainischen Flüchtlinge überwiegend in Deutschland bleibt. Gleichzeitig zeigen Umfragen, dass ein Großteil wieder in die Heimat gehen will, sobald dies möglich ist. Nicht wenige pendeln. Wie passt das zusammen? Auch haben die Flüchtlinge Planungssicherheit nur bis März nächsten Jahres. Auch das ist ein Widerspruch zur offiziellen Integrationspolitik.
Es ist wie bei manchen anderen wichtigen Themen auch: In Deutschland wird anders gehandelt als in den Nachbarländern, der (Vermittlungs)Erfolg ist bescheiden und gleichwohl wird fröhlich die Auffassung vertreten, nur wir machen es richtig.

Mit freundlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Was macht Krieg mit den Menschen? Ein Gespräch mit Wolfgang Schneiderhan.

02 Aug
2. August 2023

was-bedeutet-krieg-fuer-die-menschen VR 5-2023

297/ August 2023
Guten Tag,
beeindruckt hat mich die Persönlichkeit des Generalinspekteurs a. D. Wolfgang Schneiderhan, den ich zunächst bei einem Vortrag erlebte und dann für ein Interview gewann, das in der Langfassung im Verbändereport Nr. 5/2023 erschienen ist. Wir haben nicht über den Volksbund gesprochen, eine bedeutsame Organisation, die wie viele andere auch mit Mitgliederschwund aus Altersgründen zu kämpfen hat und sich neu sortieren muss. Das Interview ging tiefer: Schneiderhans Denken kreist um aktuelle Fragen wie: „Was wird aus Menschen im Krieg? Müssen wir Verrohung akzeptieren, Gewalt- und Rachegedanken?“ Noch geht es für den Volksbund auf der Arbeitsebene auch in Russland weiter. Im Gespräch skizziert Schneiderhan mögliche Versöhnungsprojekte nach dem Ende des Krieges.
Lesenswert.
Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge

Der Streit der Eritreer auf dem Buckel der Polizei

11 Jul
11. Juli 2023

298/Juli 2023

Guten Tag,
mich beschäftigt der Vorfall am Wochenende in Gießen,Eritreer gegen Eritreer und die Polizei als Prellbock.Neben den nachfolgend aufgeführten Punkten fällt eine sehr ungenaue Berichterstattung auf. Hängt das damit zusammen, dass die Angreifer Regimekritiker sind, also die guten? Auch die Politiker reden um den Brei herum. Der hessische Innenminister möchte den eritreeischen Botschafter einbestellt wissen. Was soll ihm denn gesagt werden?Zielführender wäre ein deutliches Gespräch von Frau Faeser mit den Verantwortlichen der Exilorganisation United4Eritrea«

In Gießen haben sich regimetreue und regimekritische Eritreer am Rande eines sogenannten Familien-Festes der regimetreuen Eritreer eine Schlacht geliefert und dabei die Polizei, die dazwischen stand um dies zu verhindern, angegriffen und zum Teil erheblich verletzt. (über 20 Verletzte, 1000 Polizisten im Einsatz)
Kann mir jemand erklären, was regimetreue Eritreer in Deutschland zu suchen haben? Sie können ja wohl nicht als politisch Verfolgte gekommen sein. Könnten sie nicht zurückgeführt werden, wenn sie es nicht schaffen, sich in Gesellschaft und Arbeitsmarkt zu integrieren?
Kann mir jemand erklären, ob die regimekritischen Schlägertypen Sanktionen zu befürchten haben? Eine Rückführung entspricht nicht unseren Werten aber müssen wir hilflos ertragen, dass die Polizei mit Gefahr für Leib und Leben attackiert wird?
Schließlich ist zu fragen, ob die Richter am hessischen Staatsgerichtshof, die gegen den ausdrücklichen Wunsch von Stadt und Sicherheitskräften diese Veranstaltung freigegeben haben, für ihre Entscheidung irgendwelche Konsequenzen zu tragen haben? Wäre eine Entschuldigung mit dem Hinweis, bei ähnlicher Situation die Bedenken stärker zu gewichten, ein Verstoß gegen die richterliche Unabhängigkeit?

Mit besten Grüßen
Henning v. Vieregge

Sophie streikt- was dagegen? Kein Nörgelroman über Schule

04 Jul
4. Juli 2023

297/Juli 2023

Guten Tag,

Das Buch ist eine Überraschung. Das Thema Schule ist doch eigentlich nicht sexy. Wer darüber schreibt, arbeitet sich an seiner Schulzeit ab und bietet nicht selten nur pubertäre Aufwallungen. Nicht so aber die Autorin. Am Beispiel ihrer Titelheldin Sophie verdeutlicht sie zwei wichtige Erkenntnisse. Erstens: Es stimmt, dass die jetzige Schulgeneration gespalten ist in solche Jugendliche, die vor allem abhängen und datteln wollen und solche, die sich engagieren. Wer sich engagiert, erlebt, und dies ist die zweite überzeugend dargestellte Erkenntnis, einen Zuwachs an Selbstwertschätzung. Der trägt dann durchs Leben. Sophie streikt! Aus einem stillen Mädchen wird eine Anführerin im Klimaprotest an der Schule. Brigitte Wonneberger nutzt ihre große Erfahrung als Pädagogin, wenn sie Schüler, Lehrer und Eltern in all ihren Widersprüchlichkeiten charakterisiert. Ihr Plädoyer für eine Schule, die Schülern den Raum zur Selbsterprobung gibt und in der sich Lehrer mit Zivilcourage gegen zumeist fragwürdig agierende Kultusbürokratie zur Wehr setzen, überzeugt. Und was das Beste ist: Die Erzählung hat einen Sog. Man möchte immer dringlicher wissen, wie es mit der Sophie weitergeht. Und auch hier enttäuscht uns die Autorin nicht. Ein überaus lesenswertes Buch.

Mit herzlichen Grüßen
Henning v. Vieregge

Facharbeitermangel? Lasst doch die Ausländer ran!

31 Mai
31. Mai 2023


296/ Mai 2023
Guten Tag,
ein Leserbrief in einer Lokalzeitung muss nicht unbedingt über Mainz hinaus interessieren. Aber ich wollte ausdrücken, dass der viel beklagte (Fach)arbeitermangel zu Teilen selbstverschuldet ist. Das ist von breiterem Interesse als nur in Mainz und Umgebung.
Es geht um Zuwanderer. Erstens ist der von der Politik versprochene Gleiswechsel, der Asylsuchenden bei Eignung und Ehrgeiz ermöglichen sollte, Zuwanderer zu werden, bisher nicht erfolgt. Menschen, die es dennoch schaffen, als Flüchtling anerkannt zu werden und die in die Beschäftigung drängen, haben es extrem schwer, alle Hürden zu nehmen.
Vorneweg (erste große Hürde) gibt es die hartnäckige Festlegung der Politik, ohne Deutsch gehe gar nichts. Ohne Deutsch geht sehr viel. Read more →

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