Malteser fordern auf, FDP hat’s verschlafen:Neujahrsvorsatz Engagement

04 Jan
4. Januar 2016

Blog 111/Januar 2016

Guten Tag,

natürlich weiß ich, dass im Januar die Sportstudios überfüllt sind. Das hört man immer wieder. Am eigenen Leib spüre ich die guten Vorsätze der Anderen beim morgendlichen Schwimmen. Neben den Sicht- und Grüßbekannten kommen Neue, aber die wenigsten schaffen es, vom einmaligen „Hurra, ich habe meinen Schweinehund überwunden“ Ereignis in die Regelmäßigkeit zu kommen. Die lautet: „Mist, ich habe heute verschlafen. Da fehlt mir was den ganzen Tag.“

Was ich noch nicht wusste: Beim Festival der guten Vorsätze zum Jahreswechsel fehlt auch die Absicht nicht, sich ehrenamtlich/bürgerschaftlich zu engagieren. Das jedenfalls sagt Lioba Abel-Meister, Leiterin des Ehrenamtsprogramms der Malteser in Frankfurt. Dass es diese Stelle gibt und dies bei den konservativ-katholischen Maltesern, zeigt: Immer mehr Organisationen der Zivilgesellschaft professionalisieren ihre Suche nach Freiwilligen. Die Malteserin: „Wir machen punktuelles Ehrenamt möglich… Wir halten die Arbeitszeiten flexibel.“ Ihr Rat: „Auf jeden Fall anrufen. Zum Nachdenken bleibt dann noch genug Zeit. Wir überreden niemanden.“(FAZ Frankfurt vom 3012.2015 S.30)

 

Dahrendorf und Dutschke

Manche Parteien haben die Veränderung beim Engagement  noch nicht begriffen.  Bekanntlich wird in Rheinland-Pfalz , in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt  am 13. März ein neuer Landtag gewählt. Gerade für die FDP steht viel auf dem Spiel. Sie muss  ihre Relevanzzuschreibung zurückgewinnen, sonst bleibt sie an der 5 Prozent Hürde hängen. Geht man auf die Seite der FDP Mainz und sucht den Button „Unterstützung“ oder „Sympathisanten“ oder „Engagement“, such man vergebens. Halt, da ist ein Button „Mitmachen“. Der aber führt zu einem Formular. „Aufnahmeantrag“. So zeigen ausgerechnet die Liberalen, die in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhundert mal als Partei nahe an Protest und Bürgerinitiativen stand (man erinnert sich an das berühmte Bild von Ralf Dahrendort und Rudi Dutschke im öffentlichen Streitgespräch), dass sie vor lauter Selbstbeschäftigung den Anschluss an die Entwicklungen in der Zivilgesellschaft verpasst haben. Leider. Und die anderen Parteien?

Mit besten Grüßen

Henning v. Vieregge

 

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